Langsam rollt Mona auf eine Besucher-Gruppe im Ideenpark zu. Freundlich begrüßt der mobile Roboter die Gäste und erklärt ihnen, welche Attraktionen auf sie warten. Die Roboterdame hat eine wichtige Aufgabe: Sie soll die Besucher der Ausstellung informieren und unterhalten.
Doch Mona, die vom 17. bis 25. Mai Jung und Alt auf die Technik-Erlebniswelt „IdeenPark 2008“ in Stuttgart einstimmte, ist längst kein Einzelfall mehr. Denn Roboter sind im Kommen: Die gelehrigen Gehilfen sind schon längst nicht mehr nur in Fabrikhallen zu finden, sondern übernehmen immer neue Aufgaben – sie begrüßen Besucher, putzen, staubsaugen, parieren Elfmeter oder spielen Instrumente. Laut Prognose der International Federation of Robotics wird die Nachfrage in Industrie, Dienstleistung, öffentlicher Verwaltung und privaten Haushalten bis 2010 auf etwa 9,1 Millionen Industrie- und Serviceroboter weltweit steigen.
Roboter boomen
Davon profitieren auch deutsche Hersteller: Der Umsatz von Robotik ist in Deutschland 2007 um 22 Prozent auf 2,1 Milliarden Euro angestiegen. Für 2008 rechnet die Branche mit einer weiteren Umsatzsteigerung von zwölf Prozent. Ein Grund für das Wachstum: Neben den Automobilherstellern setzen zunehmend auch die Kunststoff- und Gummi-Industrie, die metallverarbeitende Industrie sowie die Holz- und Möbelindustrie auf die stählernen Gehilfen. 2006 wurden bereits 48 Prozent der Roboter außerhalb der Automobil- und der Automobilzulieferindustrie installiert, gab der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e. V. bekannt.
Besonders beliebt sind die stählernen Gehilfen in Japan. Im Jahr 2005 haben in dem asiatischen Staat bereits 370.000 Industrieroboter in Fabriken gearbeitet. Das sind 40 Prozent aller Maschinen weltweit. Auf 10.000 Arbeiter kommen 349 Roboter. Zum Vergleich: In Deutschland werden pro 10 000 Angestellte 186 und in den USA 99 Roboter eingesetzt.
Hochburg Japan
In Japan machen Roboter schon heute 15 Prozent der Arbeitskräfte in der Produktion aus. Und ihre Zahl wird noch weiter steigen: Bis zum Jahr 2025 sollen dort eine Million Industrieroboter ihren Dienst tun – das ist das Ziel des Ministeriums für Handel und Industrie (Meti). Die Maschinen sollen nicht nur die Qualität und Wirtschaftlichkeit der Produktion steigern, sondern auch helfen, die aufgrund des demographischen Wandels fehlenden Arbeitskräfte zu ersetzen.
Stand: 02.10.2008