Lage: auf einem Anden-Berggipfel 75 Kilometer nordwestlich von Cusco in Peru
Erbauer: die indianische Hochkultur der Inka
Bauzeit: ab 1450 bis rund 1550, als eine Pockenepidemie die Bevölkerung fast ausrottete
Charakteristiken: Einzigartige Lage auf einem Berggipfel, rund 140 steinerne Bauten, gegliedert in einen Zeremonialbezirk, ein Handwerker- und Wohnviertel sowie einen Wohnbezirk für Adel und Priester. Seit 1983 UNESCO-Weltkulturerbe.
Zweck: wahrscheinlich sowohl Wohnstadt als auch Kultstätte.
Zustand: fast nur Ruinen, die Mauern und Fundamente sind jedoch noch gut erhalten
Sie liegt verborgen und doch ganz offen: Machu Picchu, die Stadt in den Wolken. Gut sichtbar ist sie eigentlich nur aus der Luft oder vom Gipfel des benachbarten Berges Huayna Picchu, vom Tal des Flusses Urubamba her gesehen, schmiegt sie sich dagegen eng an den Felsgipfel an. An drei Seiten durch steil abfallende, hunderte von Metern tiefe Abhänge geschützt, ist sie so quasi unsichtbar. So unsichtbar, dass sogar die Spanier, als sie 1532 die Gegend eroberten, Machu Picchu komplett übersahen. Als eine der wenigen Inkastädte überhaupt entging sie daher der Zerstörung. Indirekt allerdings waren die spanischen Eroberer dennoch schuld am Ende von Machu Picchu, denn eine durch sie in die Region eingeschleppte Pockenepidemieraffte die dieser Krankheit schutzlos ausgelieferten Inkas dahin und ließ die Stadt um 1550 verwaisen.
Zu diesem Zeitpunkt war Machu Picchu gerade einmal hundert Jahre alt geworden. Inkakönig Pachacútec Yupanqui hatte ihren Bau um 1450, zum Höhepunkt des Inkareichs und seiner Herrschaft veranlasst. Die Inka-Hochkultur erlebte während unter seiner Regierung die Periode ihrer größten Ausbreitung und eine Blütezeit für neue Technologien und Fortschritte in der Infrastruktur. Nach dem Niedergang des Inkareichs versank auch Machu Picchu für mehrere hundert Jahre nahezu in Vergessenheit.
Wunder der Baukunst
Die Bauten der Stadt verfielen allmählich, zurück blieben nur die massiven steinernen Mauern und Befestigungen. Doch auch heute noch lassen die Ruinen die erstaunlich weit entwickelte Baukunst der Inkas erahnen. Immerhin ohne die Hilfe des Rades schafften sie die gewaltigen, tonnenschweren Felsblöcke an ihren letztendlichen Standort und bearbeiteten die Blöcke so genau, dass sie sich zu fugenlosen Mauern zusammensetzen ließen. Viele dieser Verbindungen sind so perfekt, dass nicht einmal eine Messerschneide zwischen die einzelnen Elemente passt. Und obwohl die Baumeister keinerlei Mörtel einsetzten, hielten die Mauern trotz des extrem exponierten Standorts über hunderte von Jahren Wasser, Frost und Stürmen weitestgehend stand.