2007: Phönix (USA)
Im August 2007 startet die NASA erneut Mission mit einer Landesonde zum Mars. Phönix, so der beziehungsreiche Name des Raumgefährts, soll vor allem die polaren Eiskappen des Roten Planeten erkunden. Ab dem 25. Mai 2008, nach seiner Landung zwischen dem 65. und 75. nördlichen Breitengrad, wird sich ein Roboterarm der Phönix in den Marsuntergrund graben können und so in Eisschichten vorstoßen, in denen möglicherweise organische Verbindungen enthalten sind. Mithilfe eines tragbaren Labors kann die Sonde die Proben direkt analysieren und sowohl von Feststoffen als auch von Gasen die chemische Zusammensetzung erkunden.
Die Wissenschaftler erhoffen sich von der Sonde zudem hochauflösende Panoramaaufnahmen des Landegebiets, die eine gezielte Auswahl vielverprechender Grabungsorte erlauben. Dazu beitragen soll eine Kameratechnik, die sich bereits bei den beiden NASA-Rovern Spirit und Opportunity bewährt hat. Doch das Paket an wissenschaftlichen Instrumenten ermöglicht auch Messungen von atmosphärischen Prozessen wie der Bildung von Wolken, Nebel und Staubplumes.
2009: Mars Science Laboratory (USA)
Ermutigt durch den Erfolg der beiden Marsrover plant die NASA im Herbst 2009 erneut den Start einer Rover-Mission. Zweimal so lang und dreimal so schwer wie Spirit und Opportunity wird das rollende Labor zunächst Boden- und Gesteinsproben sammeln. Dann soll es sie auf organische Bestandteile und Umweltbedingungen hin analysieren, die möglicherweise mikrobielles Leben heute oder in der Vergangenheit ermöglicht haben könnten.
Zwei Besonderheiten zeichnen die Mission zudem aus: Zum einen stammen Komponenten des Labors aus Russland, Spanien und Kanada und machen sie damit zu einer mehr oder weniger internationalen Angelegenheit. Zum anderen ist diese Sonde der erste Lander, der Präzisionslandetechnologie nutzt – ähnlich den automatisierten Systemen, die den Atmosphäreneintritt der Spaceshuttles steuern. Vorteil dieser Technik: Die Sonde kann ihren Landeplatz weitaus gezielter anfliegen als bisher.
2013: ExoMars (ESA)
Die Europäische Raumfahrtagentur ESA plant ihren nächsten Marsausflug für 2013: Dann sollen ein Rover und ein kleine stationäre Einheit zum Roten Planeten starten. Während letztere geophysikalische Messungen anstellen wird, die wichtig sind, um die Entstehungsgeschichte des Mars zu verstehen und Möglichkeiten der Besiedelung auszuloten, wird sich der Rover auf die Suche nach den sprichwörtlichen Marsmännchen begeben. Dabei untersucht er nicht nur die Mars-Oberfläche, sondern bohrt sich mithilfe seines Analyse- und Probenpakets „Pasteur“ bis zu zwei Meter tief in den Planetenboden. Damit dringt er in Schichten vor , in denen sich Spuren von Leben möglicherweise bis heute erhalten haben.
Die nächste Dekade: Sample Return…
Die NASA plant noch mehrere „Scout“-Missionen nach dem Modell des Phönix-Landers. Die nächste könnte bereits 2011 zum Roten Planeten starten. Die Missionen sollen, so die Vorstellung der NASA, zukünftig nicht nur Rover, sondern auch Ballons und sogar Roboterflugzeuge umfassen. Sie dienen unter anderem der Vorbereitung einer ersten „Sample Return Mission“. Dabei könnte eine unbemannte Sonde mittels Roboterarmen Proben von der Marsoberfläche sammeln und diese dann zurück zur Erde bringen. Dadurch könnten Forscher weitaus detailliertere chemische und physikalische Untersuchungen durchführen als mit den bisher eingesetzten Bordlaboren der Sonden. Ob und wann eine solche Mission starten könnte, ist jedoch noch ungeklärt.
…und die Suche nach Leben
Eine weitere diskutierte Mission ist eine spezielle astrobiologische Sonde, die noch gezielter als bisherige nach Leben suchen soll. Dies wäre seit den Viking-Sonden der 1970er Jahre die erste ausschließlich diesem Zweck gewidmete Marsmission. Das Raumlabor würde dafür Instrumente beinhalten, die vor allem die potenziellen Bausteine des Lebens identifizieren können. Untersucht werden dann vor allem die Regionen des Mars, die in Vorbereitungsmissionen wie dem Science Laboratory als viel versprechend eingestuft wurden. Dazu könnten zum Beispiel bestimmte Sedimente, Ablagerungen von heißen Quellen, das geschichtete Poleis oder die Wasser-Austrittsrinnen an Kraterwänden gehören.
Stand: 05.04.2007