1962: Mars 1 (UDSSR)
Die sowjetische Sonde Mars 1 soll am Mars vorbeifliegen, die Kommunikation mit der Bodenstation bricht jedoch ab.
1963: Mariner 3 (USA)
Der Vorbeiflug der Mariner 3 scheitert an den nicht entfalteten Sonnensegeln. Die Sonde befindet sich jetzt in einer Umlaufbahn um die Sonne.
1964: Mariner 4 (USA)
Mariner 4erreicht den Mars und passiert ihn in einer Entfernung von 9.920 Kilometern. Sie liefert 22 Nahaufnahmen der Oberfläche, weist die Kohlendioxidatmosphäre nach und misst ein schwaches Magnetfeld.
1969 – Mariner 6 und 7 (USA)
Mariner 6 überfliegt im März den Marsäquator in einer Entfernung von 3.437 Kilometern, Mariner 7 passiert den Südpol des Planeten im August. Beide messen die Oberflächen- und Lufttemperaturen, die molekulare Zusammensetzung der Marsoberfläche und den atmosphärischen Druck. Sie liefern insgesamt 200 Bilder.
1971: Mariner 9 (NASA) und Mars 3 (UDSSR)
Mariner 9 ist die erste Sonde, die erfolgreich in eine Umlaufbahn um einen fremden Planeten einschwenkt. Innerhalb eines knappen Jahres liefert sie insgesamt 7.329 Bilder, die 80 Prozent der Marsoberfläche abdecken. Sie liefert auch erste hochauflösende Bilder der Marsmonde Phobos und Deimos und entdeckt fluss- und kanalähnliche Strukturen auf der Marsoberfläche. Der „Grand Canyon“ des Mars. Valles Marineris, ist zu Ehren dieser Sonde benannt.
Die nur rund einen Monat später eintreffende russische Mission besteht aus einem Orbiter und einer Landesonde. Der Orbiter liefert acht Monate lang Daten aus der Umlaufbahn, der Lander schafft zwar die Landung, versagt aber 20 Sekunden später. Ihre Reste sind das erste menschliche Wrack auf dem Mars.
1973: Mars 7 (UDSSR)
Verfehlt den Marsorbit. Die Sonde kreist bis heute in einer Umlaufbahn um die Sonne.
1975: Mars 5 (UDSSR)
Dieser Orbiter bleibt nur neun Tage aktiv, dann unterbricht ein Druckverlust die Datenverbindung. Er sendet in dieser Zeit rund 60 Bilder aus insgesamt 22 Umläufen an die Erde.
1975: Viking 1 und Viking 2 (USA)
Die beiden Viking-Missionen sind die ersten Mars-Landemissionen der NASA und bestehen jeweils aus einem Orbiter und einem Landemodul. Die jeweiligen Orbiter bleiben in der Umlaufbahn und dienen als Kommunikationssatelliten, die Landefähren sammeln Wetterdaten, kartieren die Oberfläche und liefern 52.000 detaillierte Aufnahmen des Terrains. Zum ersten Mal haben die Lander biologische Experimente an Bord, die zeigen sollen, ob auf dem Roten Planeten Leben existiert. Die Ergebnisse sind jedoch nicht eindeutig, wenn auch die Mehrheit der Forscher eher chemische als biologische Ursachen für die Resultate sieht.
1988: Phobos 1 und 2 (UDSSR)
Fehlschlag, Phobos 1 fiel beim Hinflug, Phobos 2 nahe des Marsmonds Phobos aus.
1996: Mars 96 (Russland)
Die Mission Mars 96 bestehend aus einem Orbiter, zwei Landefähren und zwei Bodenanalysegeräten startet zwar erfolgreich, die vierte Brennstufe der Trägerrakete versagt aber und die gesamte Sonde stürzt in den Pazifik.
1996/97: Mars Global Surveyor und Mars Pathfinder (USA)
Die Landesonde Mars Pathfinder landet erfolgreich im Juli 1997. Der von ihr abgesetzte sechsrädrige Sojourner analysiert Gesteinsproben und liefert mit Hilfe einer neuentwickelten Kamera brillante Nahaufnahmen der Oberflächenstrukturen. Insgesamt werden über 16.000 Bilder und zahlreiche Wetterdaten zur Erde übertragen.
1998: Nozomi (Japan), Mars Climate Orbiter (USA)
Nozomi startet im Juli 1998 und verpasst die Marsumlaufbahn durch Triebwerksprobleme. Die Sonde sollte ursprünglich die Struktur und Dynamik der Marsatmosphäre und -ionosphäre und deren Interaktion mit dem Sonnenwind untersuchen.
Mit den beiden Sonden der Reihe Mars Surveyor ’98 starten die USA eine neue Marsmission. Der Mars Climate Orbiter startet im Dezember 1998. Er soll in einer polaren Umlaufbahn Daten sammeln und die Landung des 1999 startenden Mars Polar Lander unterstützen.
1999: Mars Polar Lander (USA)
Die amerikanische Raumsonde Mars Polar Lander startet im Januar. Im September verstummt die Schwestersonde Mars Climate Orbiter nach dem letzten Steuermanöver. Die eigentlich als Kommunikationsrelais für den Lander gedachte Orbitsonde ist vermutlich wegen eines Berechnungsfehlers auf dem Mars abgestürzt. Am 3. Dezember verstummt auch der Polar Lander nach seinem Landemanöver, auch er gilt als abgestürzt.
2001: Mars Odyssey (USA)
Im April 2001 startet Mars Odyssey und erreicht im Oktober mit Erfolg ihre Umlaufbahn um den Roten Planeten. Ursprünglich nur bis August 2004 geplant, liefert die Sonde bis heute wertvolle Daten aus dem Marsorbit. Darunter Strahlenwerte für die untere Marsatmosphäre, Temperaturmessungen und Daten über die chemische und mineralogische Zusammensetzung des Marsbodens. Zurzeit ist sie an der Erkundung eines geeigneten Landeplatzes für die im August 2007 startende Landemission „Phoenix Scout“ beteiligt.
2003: Mars Express / Beagle-2 Lander (ESA) und Mars Exploration Rover Spririt und Opportunity (USA)
Fast zeitgleich starten im Sommer gleich drei Missionen zum Roten Planeten: Am 2. Juni macht sich die europäische Sonde Mars Express von Baikonur aus auf den Weg zum Marsorbit. Mit an Bord ist die Landesonde Beagle. Am 30. Mai und 25. Juni startet die NASA ihre beiden Landesonden Mars Explorer 1 und 2 vom Cap Canavaral.
Während die Landesonde Beagle nach der Landung verstummt, sind sowohl der Mars Express als auch die beiden Roboterfahrzeuge bis heut aktiv und haben bisher bereits weitaus mehr Daten geliefert als geplant.
2005: Mars Reconnaissance Orbiter (USA)
Seit Viking ist der MRO mit fast zwei Tonnen Gewicht die bisher schwerste Mars-Sonde. ihr Hauptzweck ist die detaillierte Kartierung der Marsoberfläche mithilfe der bisher hochauflösendsten Kamera in der Umlaufbahn des Roten Planeten. Sie kann einen Meter pro Pixel abbilden. Nach 2008, wenn die Kartierung abgeschlossen ist, soll die Sonde noch für mindestens zwei weitere Jahre als Kommunikationssatellit für Landemissionen dienen.
Stand: 05.04.2007