Phänomene

..oder Relikt aus der Saurierzeit?

Was ist dran an dem Mythos von Loch Ness?

Was für ein Wesen könnte sich überhaupt in diesem Lebensraum aufhalten? Ein Erklärungsversuch setzt bei der Geologie des Sees an. Die schottischen Lochs entstanden um die gleiche Zeit wie die weit verzweigten Seen Skandinaviens. Die Gletscher der späteren Eiszeiten vertieften die Täler noch mehr, bis dann vor etwa 10.000 Jahren das Eis endgültig verschwand. Als die Eisdecke schmolz, stiegen die Wasserspiegel der Seen auf der nördlichen Erdhalbkugel erheblich an, viele Schluchten und Täler wurden überflutet und verwandelten sich in Fjorde.

Ist Nessie ein Plesiosaurus? © Naturkundemuseum Oslo

Hier sollen Exemplare des Plesiosaurus, eines eigentlich vor 70 Millionen Jahren ausgestorbenen Wassersauriers überlebt haben. Die weitverzweigten Unterwasserhöhlen und der Lachsreichtum des Sees könnten genügend Nahrung und Lebensraum bieten. Im Laufe der Erdgeschichte wäre dieser Reliktpopulation dann der Rückweg ins Meer abgeschnitten worden. Heute liegt Loch Ness etwa 16 Meter über dem Meeresspiegel.

Oder sind die Bilder von Nessi doch nur optische Täuschungen, die Gutgläubige zum Narren halten? Die Oberfläche des Sees ist oftmals so glatt und ruhig, dass die Uferklippen scharfe Schatten werfen und kleine Tiere oder Wasservögel durch ihre Bewegung Verzerrungen hervorrufen, die man mit etwas Fantasie für das Ungeheuer halten könnte. Auch kann das am Ufer zurückgeschlagene Kielwasser von Booten in der Mitte des Sees eine stehende Welle bilden, nachdem das Boot schon vorbeigefahren ist.

Entstehen so Rücken von Ungeheuern? Oder handelt es sich gar um Haufen verfaulender Pflanzen, die durch eingeschlossene Gase an die Oberfläche gedrückt werden, oder bei dem beschriebenen kleinen Kopf des riesigen Wesens nur um die Schwanzspitze eines abtauchenden Otters. ..?

Sowohl Befürworter als auch Skeptiker des Phänomens von Loch Ness haben bislang eine Vielzahl von möglichen Erklärungen ins Feld geführt, ohne einen letztendlich unwiderlegbaren Beweis zu liefern. Ein Gewinner des Streites um den Mythos steht auf jeden Fall schon seit längerer Zeit fest – die Tourismusbranche…

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Stand: 15.09.2006

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