Energie

Solarstrom vor Fotosynthese

Konkrete Anwendung noch einige Jahre entfernt

Auch wenn über das PS II also noch längst nicht alles bekannt ist, suchen Stenbjörn Styring und seine Kollegen im SOLAR-H-Netzwerk schon nach einer synthetischen Alternative. An dieser Forschung ist auch Karl Wieghardt beteiligt, der zweite Direktor des Mülheimer Instituts für bioanorganische Chemie. „Verbindungen, die das Licht einfangen und in chemische Energie umwandeln, haben wir schon. Doch wenn es darum geht, mit dieser Energie Wasser zu spalten, sind wir noch nicht sehr weit gekommen“, sagt Wieghardt.

Zwar hat seine Gruppe in ihren Kolben schon Mangankomplexe konstruiert, die sich wie die natürlichen Vorbilder als Umschlagplatz für Elektronen eignen; doch sind diese in ihren Fähigkeiten noch ziemlich limitiert. Bis also Wasserstoff auf natürliche Weise aus Bioreaktoren sprudelt, werden noch einige Jahre vergehen. Wie viele, wagt keiner der beteiligten Wissenschaftler zu prognostizieren.

„Es wird sicherlich günstigen Solarstrom geben, bevor die künstliche Fotosynthese marktreif ist“, sagt Ulrich Schmidtchen vom DWV. Und auch Wolfgang Lubitz ist vorsichtig, was die Perspektiven der Forschung angeht: „Es ist zunächst einmal wichtig, die natürlichen Prozesse zu verstehen. Oder um es mit Max Planck zu sagen: ‘Dem Anwenden muss das Erkennen vorausgehen’.“

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Stand: 18.08.2006

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In den Schlagzeilen

Inhalt des Dossiers

Spione im Kraftwerk der Natur
Auf der Suche nach der künstlichen Fotosynthese

Mikrobenenzym als „Rohmaterial“
Hydrogenase: Der Stoff, aus dem die Fotosynthese ist?

Nachahmung als Königsweg
Das Projekt SOLAR-H

Robuste „Nachbauten“ gesucht
Künstliche Enzyme als Ausgangspunkt für Reaktion

Hauptrolle für Elektronen
Nickel und Eisen als aktiver Kern

Das Zentrum ist entscheidend
Von der Simulation zum Nachbau

Gekonnte Aktion mit Nebenwirkungen
Fotosystem II macht Probleme

Solarstrom vor Fotosynthese
Konkrete Anwendung noch einige Jahre entfernt

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