Auch Pflanzen haben ihre Feinde. Viele Insekten und Nagetiere nehmen hauptsächlich pflanzliche Nahrung zu sich. Schmetterlingsraupen zum Beispiel, fressen ganze Wälder kahl. Die Folge sind verheerende Fraßschäden, die nicht nur die Gärtner und Landwirte zur „Weißglut“ treiben. Um den eigenen Bestand zu sichern, haben Pflanzen daher eine Reihe von Abwehrmechanismen ausgebildet, bei denen eine weitere Gruppe von Phytohormonen eine zentrale Rolle spielt, die Jasmonate.
Dabei gehen die Pflanzen oft sehr trickreich vor. So bildet die Pflanze beispielsweise Abwehrstoffe, die den gefräßigen Insekten den Magen verderben, denn der Stoff stört die Verdauung von Blattmaterial. Er steht am Ende einer Reaktionsfolge, die durch Jasmonsäure eingeleitet wird. Die Verletzung am Blatt ist dabei der Auslöser für die Jasmonsäure aktiv zu werden. Zunächst wird das Peptid Systemin gebildet. Dieses leitet dann die Produktion der Abwehrstoffe ein.
Eine andere Möglichkeit Fressfeinde abzuwehren, besteht in der Bildung von pflanzeneigenen Schutzstoffen, wie zum Beispiel dem Nervengift Nikotin beim wilden Tabak, das die Pflanzenschädlinge direkt vergiftet. Ein dritter, eleganter Abwehrmechanismus ist die Bildung von flüchtigen Substanzen, die Feinde der Pflanzenfresser anlocken.
Die Pflanze bildet Jasmonate aber auch als Reaktion auf wechselnde Umweltfaktoren. Dazu gehören Hitze, Frost, Wassermangel, Salzstress, Sauerstoffmangel, Lichtstress und UV-Strahlung.
Stand: 22.03.2005