Der Mond erfüllt und erfüllte zahlreiche wichtige „Funktionen“ im System Erde-Mond. Die vorwiegend von ihm erzeugten irdischen Gezeitenbecken waren wohl die bedeutendsten Horte der Lebensentstehung, und in Zukunft könnte der Mond ein wichtiges Sprungbrett zu ferneren Zielen im All werden.
Funde von Wasser an seinen Polen erleichtern die Errichtung beziehungsweise Versorgung einer ständig besiedelten Basis an seiner Oberfläche, von der aus auch seine Geologie und Geschichte besser erforscht werden könnte, einmal ganz abgesehen von günstigen Standorten für eine permanente Himmelsbeobachtung. Aus dem Wasser ließe sich vor Ort auch der Treibstoff für Raumschiffe gewinnen.
Unser recht großer Trabant konserviert zudem Zeugnisse aus der frühen Vergangenheit des Sonnensystems rund 100.000-mal besser als die Erde mit ihrer vielfältigen Erosion. Aber er behält dabei auch einige Geheimnisse für sich. „Ein verwandter Ursprung und die Partnerschaft im Raum beeinflussen sowohl Erde als auch Mond“, erläutert Linda M. V. Martel vom Institut für Geophysik und Planetologie in Hawaii, USA.
Sie streicht die Bedeutung unseres Mondes und seiner Erforschung deutlich heraus: „Je mehr wir den Mond verstehen, desto mehr verstehen wir auch unseren eigenen Planeten. Wir blicken auch zum Mond als einem neuen Ort, an dem Menschen leben und arbeiten können, ebenso als einen Ort, um natürliche Ressourcen abzubauen und damit künftige menschliche Aktivitäten in größeren Distanzen zu unterstützen.“
Stand: 29.09.2003