Es liegt in der Natur des Chandra-Satelliten, sehr dramatische Ereignisse im Kosmos zu entdecken und mit seinen Detektoren aufzuzeichnen. Wo Galaxien massive Aktivitäten entfalten, wo Sterne zuhauf entstehen und vergehen, wo Schwarze Löcher wüten und explosive Vorgänge stattfinden, wird meist auch eine Menge Röntgenstrahlung, also besonders „energiegeladenes“ Licht, frei.
Eine bekannte Galaxie im Sternbild Großer Bär, der wohl am leichtesten zu erkennenden Konstellation des Nordhimmels, hat ähnlich wie Centaurus A eine bewegte, geradezu katastrophale Geschichte hinter sich: M 82. Kaum ein Amateur-Astronom, der dieses System nicht schon mit eigenen Augen gesehen hat.
Allerdings enthüllen erst Großoptiken und Spezialdetektoren die Geheimnisse solcher Welteninseln. Mit dem Chandra-Satelliten blickten Nasa-Astronomen tief in die glühende Wirrnis dieser zerrütteten, von dunklen Staubbändern durchzogenen Galaxie, die genau wie NGC 5128 rund elf Millionen Lichtjahre von uns entfernt ist und damit zu den wirklich nahen extragalaktischen Objekten zählt.
Bilder des Forschungs-Satelliten zeigen im Kernbereich zahlreiche weiße oder gelbe helle Punkte, die hunderttausendmal stärker strahlen als vergleichbare Quellen in unserer eigenen Galaxis. Offenbar handelt es sich dabei um Gruppen massiver Schwarzer Löcher beziehungsweise Röntgendoppelsterne und hell strahlende Supernova-Reste.
Stand: 26.09.2003