Eine verstärkte Sonnenaktivität wirkt sich in ganz unterschiedlicher Weise auf unseren Planeten aus. Ein oder zwei Tage nach einer Eruption kann eine Plasmawolke auf das Erdmagnetfeld treffen. Unter bestimmten Umständen können einige Teilchen den Magnetkäfig durchdringen. Dann schießen sie in die Atmosphäre hinein und erzeugen dort bei Zusammenstößen mit Atomen und Molekülen imposante Polarlichter.
Aber die energiereichen Teilchen können für Astronauten gefährlich werden, Satelliten in der Erdumlaufbahn beschädigen oder gar komplett außer Gefecht setzen und den Radio- und Funkverkehr stören. In Extremfällen brechen ganze Stromnetze zusammen.
Heiß diskutiert wird derzeit die Frage, ob sich Schwankungen in der Sonnenaktivität langfristig auf das Klima auswirken. So ging die Periode zwischen 1640 und 1710, in der die Sonnenfleckenaktivität nachweislich ungewöhnlich gering war, in Europa mit einer Kaltperiode – dem Höhepunkt der so genannten Kleinen Eiszeit – einher. Die Untersuchung der solaren magnetischen Aktivität hat somit einen ganz direkten Bezug zu unserem Alltag.
Auf welche Weise diese Ausbrüche entstehen, ist noch nicht endgültig geklärt. Ein vollständiges Verständnis ist aber von großer Bedeutung für eine zukünftige Vorhersage des „Weltraumwetters“, an der das Interesse sowohl in der Forschung als auch in einigen Industriezweigen weltweit wächst. Derzeit vermuten wir, dass Eruptionen auftreten, wenn sich schleifenförmige Magnetfelder oberhalb von Sonnenflecken neu arrangieren. Dann springen sie in eine weniger energiegeladene Konfiguration um und setzen Energie frei. Doch der Aktivitätszyklus äußert sich nicht nur in Form von Ausbrüchen.
Stand: 09.12.2005