Lebensräume

Hier ist mehr los als im Regenwald…

Nicht jeder kann hier leben

Wattboden © Ute Schlotterbeck

Sieht man die braun-graue, matschige mit Wasserpfützen durchzogene Masse vor sich, so ist es kaum vorstellbar, dass sich hier auf einem Quadratmeter Boden mehr Lebewesen befinden, als im tropischen Regenwald.

Millionen von Kieselalgen, Tausende von kleinen Krebsen und massenhaft Muscheln, Schnecken und Würmer tummeln sich im Gemisch aus Sand und Schlick. In einem Wattbodenstück mit einer Größe von 100 x 100 Metern haben die Tiere eine Biomasse von drei bis zwölf Tonnen Nassgewicht.

Zweimal am Tag spült die Flut Nährstoffe und organisches Material – die Grundlage für die hohe pflanzliche und tierische Produktion – ins Watt. Die nährstoffreichen Sedimente lagern sich am Wattboden ab und bilden zusammen mit Kleinstlebewesen des Planktons eine gute Nahrungsgrundlage für die größeren Organismen.

Dieser natürliche Nahrungsreichtum lockt zahlreiche Tiere an. Wirbellose Organismen, zum Beispiel Muscheln, Krebse und Würmer, filtern bei Flut winzige Nahrungspartikel aus dem Meerwasser. Fische gehen auf Nahrungssuche, ebenso wie Seehunde.

Vielfältiges Leben im Watt © Grünes Oval

Bei Ebbe bevölkern dann große Schwärme von Watvögeln, Seeschwalben und Möwen das Watt. Die Nahrungsauswahl ist groß – Muscheln, Krebse, Würmer – alles ist vorhanden.

Aber das Leben im Watt kann auch hart sein. Nahrung gibt es zwar reichlich, doch ständig schwankende Faktoren wie Wasserstand, Strömung, Salzgehalt oder Temperatur erfordern eine optimale Anpassung. Die Tiere, die hier leben haben gelernt mit dem Kommen und Gehen des Wassers zu leben.

Die Organismen im Wattenmeer leben nicht nur in einem anspruchsvollen Raum, auch die Zusammensetzung und Verteilung der Lebewesen und Gemeinschaften ist kompliziert und sehr dynamisch. Das kann langfristig für den Erhalt des Ökosystem Wattenmeer von Bedeutung sein.

  1. zurück
  2. |
  3. 1
  4. |
  5. 2
  6. |
  7. 3
  8. |
  9. 4
  10. |
  11. 5
  12. |
  13. 6
  14. |
  15. 7
  16. |
  17. 8
  18. |
  19. 9
  20. |
  21. 10
  22. |
  23. 11
  24. |
  25. 12
  26. |
  27. 13
  28. |
  29. 14
  30. |
  31. weiter


Stand: 09.09.2005

Keine Meldungen mehr verpassen – mit unserem wöchentlichen Newsletter.
Teilen:

In den Schlagzeilen

Inhalt des Dossiers

Bedrohtes Paradies Wattenmeer
Wo der Meeresboden begehbar ist...

Gebiet, in dem man waten kann
Das Wattenmeer stellt sich vor

Beständig ist nur der Wandel
Wieso gibt es eigentlich das Watt?

Watt ist nicht gleich Watt...
Geologische und geographische Einteilung

Von Salzwiesen und Dünen...
Die Lebensräume im Watt

Schützenwerte Naturlandschaft
Die Nationalparks im Wattenmeer

Hier ist mehr los als im Regenwald...
Nicht jeder kann hier leben

Rekordverdächtiges im Wattenmeer
Es kreucht und fleucht...

Von Knutt, Plattfisch, Heuler und dem kleinen Tümmler
Watt als Heimat für Tiere der Lüfte und des Wassers

Ganz schön abgehärtet
Die Pflanzen im Wattenmeer

Erdöl in der Nordsee
Nicht nur Tankerunglücke sind Schuld...

Von "schwarzen Flecken" und grünen Algen
Zu viel Nährstoffe sind auch nicht gut...

Der "blanke Hans" und seine Folgen
Der Sand wird immer weniger...

Jubiläum im Watt
Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer 20 Jahre alt

Diaschauen zum Thema

keine Diaschauen verknüpft

News zum Thema

keine News verknüpft

Dossiers zum Thema