Nach den neuesten Meldungen vom 5. April 2005 ist auch die Robot-Mission inzwischen Geschichte, denn angesichts der angespannten Haushaltslage will Bush keine der beiden Optionen finanzieren und das ganze Geld lieber in die neue Mond-Mars-Weltrauminitiative und in die Entwicklung des Crew Exploration Vehicle stecken.
Die US-Senatorin Barbara Mikulski, wahrscheinlich die stärkste Raumfahrt-Befürworterin im Kongress, gab dennoch ein öffentliches Statement ab, in dem sie versprach, im Kongress weiterhin für eine Service-Mission zum Hubble Space Telescope zu kämpfen.
„Ich werde mich dafür einsetzen, dass dem Budget der Nasa dieses Jahr 300 Millionen Dollar für eine Hubble-Service-Mission zugeführt werden, und ich werde mich auch im nächsten Haushaltsjahr dafür einsetzen. Es ist genau das, was das amerikanische Volk erwartet und verdient“, sagte Mikulski in dem für amerikanische Politiker üblichen pathetischen Tonfall.
Auch innerhalb der Nasa gärt es, zumindest einige Hierarchiestufen unterhalb des Top-Levels. Eine Kommission von Technikern und Wissenschaftlern, die sich als Blue Ribbon Group of Experts bezeichnet, forderte die Nasa-Spitze kürzlich auf, unverzüglich eine Shuttle-Mission für die Wartung des Weltraumteleskops zu planen. Eine Haltung, die man schon fast als „Aufstand“ bezeichnen kann.
Objektiv gesehen wäre das tatsächlich die beste Lösung. Alle Ersatzinstrumente für Hubble sind bereits fertig gestellt, und die neuen Lagekontrollkreisel und Batterien liegen auf Lager. Zudem gibt es bei der Nasa mehr als ein Dutzend aktiver Astronauten, die schon eine Wartungsmission zum Teleskop durchgeführt haben und den Job mit relativ kurzer Vorbereitungszeit übernehmen könnten. Und die, trotz des möglicherweise gegenüber einer Versorgungsmission zur ISS etwas erhöhten Risikos, auch bereit wären, ihn zu übernehmen.
Stand: 06.05.2005