Die 1980 im Sport erstmals aufgetauchten Wachstumshormone stehen in der Hitliste der Athleten/Innen mittlerweile mit an der Spitze. Sie werden vor allem seit dem Anabolikaverbot als Ersatzpräparat für die „Muskelpillen“ benutzt. Athleten versprechen sich vom Wachstumshormonen ebenfalls gewaltige Wirkungen wie die Steigerung der Muskelkraft, eine Verbesserung der Schnellkraft oder eine Verringerung des Fettanteils der Muskeln zu.
Das Wachstumshormon (HGH), auch Somatotropin genannt, wird als körpereigenes Hormon von der Hirnanhangdrüse (Hypophyse) produziert und besteht aus einer Kette von 191 Aminosäuren. Wichtigste Aufgabe des Wachstumshormons ist – wie man bereits am Namen erkennen kann – die Steuerung des Längenwachstums. Das HGH wirkt dabei sowohl auf das Knochensystem als auch die inneren Organe, die Haut und vieles andere mehr.
Erst seit 1985 sind auch synthetisch hergestellte Kopien der körpereigenen Hormone auf dem Markt. Ärzte setzen sie vor allem bei kleinwüchsigen Kindern ein, die kein oder nicht genügend HGH produzieren können.
Gentechnisch erzeugtes HGH wird bei Sportlern auch in Form eines Dopingmix in Kombination mit EPO und/oder Testosteron injiziert. Als Nebenwirkungen einer „Dopingkur“ mit Wachstumshormon können Allergien, Diabetes und abnormes Wachstum bis zu Herzversagen auftreten. Mediziner berichten aber auch von Vergrößerungen der Nase, Finger, Zehen oder Jochbeinbögen. Das lange und spitze Kinn oder die Schuhgröße 52 von zwei äußerst populären Schwimmolympiasiegern in Athen 2004 geben da sicher zu denken…
Stand: 20.08.2004