Die unendliche Geschichte von Dopingsündern und Dopingfahndern beginnt bereits in der Antike…
Antike
Schon den Olympioniken in der Antike sind Mittel zur künstlichen Leistungssteigerung nicht fremd. Bevorzugte Nahrungsmittel vor Wettkämpfen sind deshalb bei vielen Athleten Stierhoden um die Leistungskraft zu stärken. Die Wirksamkeit dieses „Dopingmittels“ bleibt zumindest umstritten.
Um 1500
Aber auch die Inkas in Südamerika nutzen schon früh stimulierende Mittel wie das Kauen von Cocablättern, um Höchstleistungen zu vollbringen. Sie sollen so die Strecke von Cuzco nach Quito (1750 Kilometer) in fünf Tagen bewältigt haben.
1886
Der erste Dopingtote im Radsport mit Namen Linton beim Rennen Bordeaux – Paris. Ursache: Überdosis Trimethyl.
1904
Der Brite Tom Hicks verwendet bei den Olympischen Spielen in Saint Louis Strychnin zur Stärkung von Muskel- und Nervenfasern und wird Sieger im Marathonlauf.
1908
Erste Experimente zur Leistungssteigerung mit Sauerstoff bei belgischen und englischen Fußballmannschaften.
1960
Der erste olympische Dopingtote: Der Däne Knut Enemark Jensen fällt nach Einnahme einer Dosis von Amphetaminen vom Fahrrad und stirbt.
1967
Der englische Radprofi Tom Simpson stirbt während der Tour de France am Mont Ventoux nach Einnahme von Aufputschmitteln.
1968
Der Kölner Boxer Jupp Elze bricht im Kampf gegen Carlos Duran in der 15. Runde zusammen. Es folgt eine tiefe Bewusstlosigkeit, aus der Elze nicht mehr erwacht. Todesursache: Pervitin, ein Aufputschmittel.
1972
Das IOC präsentiert die erste größere Dopingliste. Dopingfahnder können Amphetamine nachweisen.
1976
Die Dopingliste des IOC wird um Anabolika ergänzt.
1978
Die DDR-Kugelstoßerin Ilona Slupianek und die sowjetische Fünfkämpferin Nadjeschda Tkatschenko werden wegen Dopings „lebenslang“ gesperrt. 1980 sind beide Olympiasiegerinnen in Moskau.
1983
Die synthetische Produktion von Erythropoetin (EPO) gelingt.
1985
Die gentechnische Synthese des Wachstumshormons (HGH) ist möglich.
1987
Die deutsche Siebenkämpferin Birgit Dressel stirbt an einem „allergischen Schock“. Über mehrere Jahre war sie mit insgesamt 101 verschiedenen Präparaten behandelt worden. Der US-amerikanische Vizeweltmeister in der Nordischen Kombination Kerry Lynch bezichtigt sich selbst des Blutdopings und wird disqualifiziert. Seine Medaille muß er zurückgeben.
1988
Schock für die Welt der Leichtathletik: Bei den olympischen Spiel in Seoul wird der kanadische Sprinter Ben Johnson nach seinem Sieg im Finale des Anabolikadopings (Stanozolol) überführt und disqualifiziert. Sein Trainer gibt später an, dass Johnson schon seit 1981 Dopingmittel verwendet hat.
1989
Die Peptidhormone (EPO, HGH) kommen auf die offizielle Dopingliste des Internationalen Olympischen Komitees. Ein sicherer Nachweis für EPO und HGH ist erst seit den Jahren 2000 beziehungsweise 2004 möglich.
1992
Die deutsche Doppelweltmeisterin im Sprint Katrin Krabbe wird zusammen mit anderen Läuferinnen aus ihrer Trainingsgruppe (u.a. Grit Breuer) wegen Manipulation der Urinproben angeklagt, aber freigesprochen. Später sperrt sie der DLV wegen Medikamentenmißbrauchs für ein Jahr. Grund: die Anwendung des Mittels Clenbuterol, das zum damaligen Zeitpunkt nicht auf der Liste stand, wurde als nichttherapeutisch nur zum Zweck der Leistungssteigerung angesehen.
1994
Der Argentinier Diego Maradonna wird bei der Fußball-Weltmeisterschaft des Dopings überführt. In seinem Urin finden sich fünf verschiedene Substanzen, die auf der Dopingliste stehen. Er wird von der WM ausgeschlossen.
Stand: 20.08.2004