Als vor mehreren Milliarden Jahren im Salzwasser der Urozeane die ersten einfachen, lebensfähigen Organismen entstanden, war noch nicht absehbar, dass die Evolution irgendwann einmal uns Menschen als so genannte Krone der Schöpfung hervorbringen würde.
Doch selbst dieser anscheinend so perfekt konstruierte Homo Sapiens hat es bis heute nicht geschafft, sich vom Medium Wasser zu lösen. Je nach Lebensalter besteht auch der moderne Mensch zu 45 bis 75 Prozent aus H2O. Das Wasser befindet sich sowohl in den Zellen selbst als auch um diese herum, im Extrazellulärraum.
Und auch das Salz ist bis heute ein unverzichtbarer Baustein des menschlichen Lebens geblieben. Während innerhalb der Zellen kaum Kochsalz zu finden ist, handelt es sich bei der Flüssigkeit im Extrazellulärraum und speziell dem Blutplasma im Grunde genommen um Salzwasser. Neun Gramm NaCl pro Liter werden hier gemessen – immerhin noch etwa ein Drittel der durchschnittlichen Konzentration im Meerwasser.
Bei schweren Blutverlusten nach Unfällen oder bei Infusionen können Mediziner den Patienten deshalb eine sogenannte physiologische Kochsalzlösung verabreichen, um die gestörte Wasserbilanz des Körpers wieder auszugleichen.
Um leben zu können, müssen im menschlichen Körper Wasser und Salz sowohl in ausreichenden Mengen als auch in einem bestimmten Verhältnis zueinander vorhanden sein. Damit das so bleibt, verfügt der menschliche Körper über ein fein abgestimmtes Regulationssystem mit den Nieren als Taktgeber. Durch Veränderungen an den Stellgrößen des Regelkreises, wie Hormonausschüttungen oder die Salzkonzentration im Urin, können Salz- oder Wassermangel bzw. -überschuss ausgeglichen werden, um optimale Bedingungen für die Körperfunktionen zu garantieren.
Kochsalz spielt nicht nur eine wichtige Rolle bei der Aufrechterhaltung des Wasserhaushaltes des Menschen, auch für die Weiterleitung von aufgenommenen Umweltreizen im Nervensystem, bei der Bildung von Magensäure oder als Bestandteil des Knochensystems ist das Kochsalz unersetzbar. Dabei kommt jedoch meist nicht das Salz als Ganzes zum Zuge sondern eine seiner beiden „Untereinheiten“…
Stand: 02.06.2003