Mineralöl, Erdgas, Stein- und Braunkohle – die fossilen Brennstoffe dominieren in Deutschland wie fast überall auf der Welt noch immer die Strom- und Wärmeproduktion. Zwar sind die klimaschädlichen Folgen dieser Energiebereitstellung und die geringen Reichweiten der Reserven schon lange bekannt, doch noch hat man bis heute noch keine durchschlagende Alternative zu diesen Rohstoffen gefunden.
Spätestens mit dem Beschluss zum Atomausstieg vor vier Jahren jedoch ist Deutschland aus seinem „Dornröschenschlaf“ in Sachen Energie erwacht: Erneuerbare Energien sind auf dem Vormarsch. So ist bei der Windkraftnutzung im Jahr 2002 die Schallmauer von 10.000 MW installierter Leistung gefallen, zahlreiche Offshore-Windparks sind in Planung und werden nach Arbeitsaufnahme die Möglichkeiten der Windenergie zur Stromerzeugung in den nächsten Jahren und Jahrzehnten erheblich steigern.
Gelingt es zudem, das gewaltige Potential der Geothermie zu nutzen – Geowissenschaftler haben herausgefunden, dass Erdwärme mit 125 Terawattstunden pro Jahr (TWh/a) theoretisch genauso viel Strom liefern könnte wie zurzeit etwa die Steinkohle – würde sich der Anteil der Erneuerbaren Energien an der Primärenergieproduktion von heute 2,7 Prozent enorm erhöhen. Weitere Fortschritte bei der Nutzung der Sonnenenergie oder der Brennstoffzellentechnik könnten Deutschland endgültig zu einem weltweiten Vorreiter in Sachen erneuerbare Energien machen.
Einen erstaunlichen Beitrag zu einer zukünftigen umweltfreundlichen Strom- und Wärmeversorgung wird nach Meinung vieler Energieexperten aber vor allem Biomasse liefern. Rechnet man die technischen Potentiale von Energieträgern wie Holz, Stroh oder Biogas zusammen, ließen sich nach Angaben des Biomasse Info-Zentrums in Stuttgart fünf bis zehn Prozent des derzeitigen Primärenergiebedarfs in Deutschland allein durch Biomasse decken. Nur ein Bruchteil davon wird bisher auch tatsächlich genutzt.
Was ist Biomasse? Wie kann man sie zur Energieproduktion verwenden? Welchen Folgen ergeben sich daraus für Mensch und Umwelt? Warum liegt die Nutzung der Biomasse heute noch im „Dornröschenschlaf“? Antworten auf diese und andere Fragen erhalten Sie auf den folgenden Seiten.
Stand: 22.10.2002