Rund ein Viertel des Festlandes auf der Nordhalbkugel oder anders gesagt 22,79 Millionen Quadratkilometer liegen bislang noch im Permafrostbereich. Im Vergleich dazu: Unter ewiger Eis- und Schneedecke schlummern nur ganze drei Prozent der Erdoberfläche.
Da die Temperatur der begrenzende Faktor für den Permafrost ist, bleibt er auf Gebiete mit kaltem Klima beschränkt. Dies sind zum einen die polnahen Gebiete, mit Ausnahme der immer von Eis und Schnee bedeckten Bereiche, und zum anderen die periglaziale Höhenstufe der Hochgebirge. Als periglaziale Höhenstufe bezeichnet man eben jenen Bereich, der von Frost- bzw. Dauerfrostböden geprägt wird. Auch in den Alpen trifft man diese Höhenstufe an. Die Untergrenze liegt hier bei 3.000 bis 3.500 Metern für kontinuierlichen, 2.500 Metern für diskontinuierlichen und 2.000 Metern für sporadischen Permafrost.
In Hochgebirgen sind die kleinräumigen Unterschiede besonders stark ausgeprägt, vor allem durch die unterschiedliche Ausrichtung der Hänge zur Sonne. Hohe Einstrahlung in der Nähe des Gipfels verhindert die Bildung von Dauerfrostböden. In windgeschützen Bereichen treten sie erst in höheren Lagen auf, da eine stabile Schneedecke im Winter den Untergrund vor Kälte isoliert.
Wo genau befinden sich Permafrostböden?
Sie bedecken immerhin 80 Prozent von Alaskas und 60 Prozent von Kanadas Staatsgebiet, ganz zu schweigen von den etwa 50 Prozent der Landfläche der ehemaligen Sowjetunion. Durch das kontinentale Klima begünstigt, zieht sich der Permafrost in Sibirien bis weit in die boreale Nadelwaldzone hinein.
Man findet Permafrost zwischen dem nördlichsten Zipfel Grönlands (84°N) und dem Himalaya (26°N). Je näher man dem Nordpol kommt, desto dünner ist die Auftauschicht und die Mächtigkeit des gefrorenen Bodens nimmt zu. Auf der Südhalbkugel kommt Permafrost nur in Hochgebirgen, eisfreien Gebieten der Antarktis und auf subantarktischen Inseln vor.
Doch nicht nur auf den Landmassen gibt es gefrorenen Boden. Auch auf dem Meeresgrund wurden Forscher fündig. An den Kontinentalrändern entdeckten sie Permafrost, der sich während der Eiszeiten bildete. Während dieser Kaltphasen lag der Meeresspiegel zeitweise unterhalb der Kontinentalränder, so dass diese den kalten Lufttemperaturen ausgesetzt waren und Permafrost entstand. Auch in arktischen Flachmeeren wie der Laptev-See in Sibirien entdeckten Wissenschaftler Dauerfrostboden. In der Beaufort-See vor Kanadas Küste besitzt der Permafrost am Meeresboden schätzungsweise noch eine Mächtigkeit von 450 Metern.
Stand: 27.02.2002