Ozeanographie
Die Meere bedecken sieben Achtel unseres Planeten, sie prägen damit auch einen Großteil seines Charakters und seiner Gestalt. Doch das Meer ist noch mehr: Es ist Lebensraum für Tier- und Pflanzenwelt, Schiffahrtsweg, Nahrungsquelle, Müllkippe und Teil des Klimasystems zugleich. Damit bildet es eines der großen vernetzten Untereinheiten des Gesamtsystems Erde – dem Forschungsgegenstand der Meereskundler unter den Geowissenschaftlern.
Sie untersuchen heute unter anderem, welche Rolle die Meere bei der langsamen Veränderung des Klimas spielen oder welche Auswirkungen die zunehmende Verschmutzung der Weltmeere für das Gesamtsystem haben. Weil alle diese Phänomen nicht an Ländergrenzen halt machen, sondern sich oft weltweit auswirken, arbeiten auch die Ozeanographen oft international.
Zur großen Enttäuschung vieler findet jedoch eben diese Arbeit keineswegs immer auf hoher See, an Bord von Forschungsschiffen statt. Im Gegenteil: In der Regel sitzen Ozeanographen mehr als 90 Prozent ihrer Zeit ganz normal vor ihrem PC oder stehen im Labor – vom Duft der großen weiten Wasserwelt also kaum eine Spur. Die wenigen Plätze auf den schwimmenden Forschungslabors sind meist heiß umkämpft. Einmal ergattert, müssen die Ozeanographen daher von den Daten, die während der nur wenige Tage oder Wochen dauernden Expeditionsfahrt gesammelt wurden, auch jahrelang zehren…
Hydrogeologie
Im Gegensatz zu den Ozeanographen ist das „wässrige Medium“ der Hydrogeologen nicht das offene Meer, sondern Wasser, das im Verborgenen fließt: das Grundwasser. Um zu ihrem Forschungsobjekt zu gelangen, müssen die „Hydrogeos“ daher erst einmal mehr oder weniger dicke Gesteinsschichten durchstoßen, bis ihre Instrumente endlich das Wasser in der Tiefe erreicht haben. Ähnlich wie bei den „normalen“ Geologen gehören daher sowohl indirekte Methoden zur Erkundung des Untergrundes, als auch Bohrungen zum typischen Handwerkszeug dieser Forscher.
In Anbetracht der ständig schrumpfenden Trinkwasservorräte der Erde einerseits und der zunehmenden Verschmutzung der wenigen reichhaltigen Wasserreserven andererseits, spielt gerade die Forschung der Hydrogeologen eine immer wichtigere Rolle. Hydrogeologen werden beispielsweise gebraucht, wenn es darum geht, in Trockengebieten neue Brunnen zu bohren oder verborgene Wasseradern aufzuspüren, aber auch, um den Verschmutzungszustand des Grundwassers zu bewerten oder mögliche Ursachen und Reinigungsmethoden ausfindig zu machen.
Stand: 20.01.2004