Transkaukasien, der Großraum rund um das Kaspische Meer, ist nicht nur mit fossilen Rohstoffen gesegnet wie kaum eine anderes Gebiet der Welt – von der Golfregion einmal abgesehen – er droht auch zu einem nicht zu unterschätzenden Konfliktfeld zu werden, der sogar den Weltfrieden gefährden könnte.
Die ehemalige US-Außenministerin Madeleine Albright hat den Raum ums Kaspische Meer öffentlich und ungestraft zur „geostrategischen Interessenszone der USA“ erklärt und damit amerikanische Machtansprüche geltend gemacht. Der große Kontrahent Amerikas in der Region – wie könnte es selbst nach Ende des Kalten Krieges anders sein – ist die Russische Föderation, die ihren Einfluss mit jedem Bohrloch eines westlichen Ölmultis immer weiter schwinden sieht.
Aber es gibt auch noch andere mächtige Mitspieler im Kampf um den Zugriff auf das schwarze Gold. China zum Beispiel will sich die dringend benötigten Energierohstofe für seine ständig wachsende Bevölkerung sichern und den ostasiatischen Energiemarkt unter seine Kontrolle bringen. Und auch die EU streckt seine Fühler nach dem Erdöl und Erdgas Transkaukasiens aus und hat Ölkonzerne wie e.on zum Kaspischen Meer geschickt, um ihre „Claims“ abzustecken…
Stand: 07.11.2001