Dank britischer Ingenieure können Gärtner die lästige Schneckenjagd bald einem Roboter überlassen. Die Forscher der Universität von West England entwickelten eigens für diese Aufgabe den „Slugbot“, einen knapp 45 Zentimeter großen elektronischen Schneckenjäger. Der mit einem 1,80 Meter langen Greifarm ausgerüstete Roboter fährt nicht nur selbständig durch den Garten, sondern produziert auch seinen eigenen Treibstoff – Biogas aus den Körpern seiner Opfer.
Seine Entwickler wollten den „Slugbot“ so unabhängig und selbständig wie ein Tier machen – jedenfalls annähernd. „Natürlich erwarten wir nicht, dass er die Schnelligkeit und Effektivität eines jagenden Geparden kopieren kann, deshalb dachten wir, er sollte etwas jagen, das ein wenig langsamer ist als ein galoppierendes Zebra…“ ,erklären die Wissenschaftler. Was bot sich da mehr an als eben – Schnecken. Immerhin sind Nacktschnecken in englischen Weizenfeldern eine ernsthafte Plage – bis zu 200 dieser schleimbedeckten Tiere kriechen auf einem Quadratmeter Bodenfläche herum.
Der Schneckenjäger macht seine Beute mithilfe von Infrarotsensoren und einer Mustererkennungssoftware ausfindig. Hat er ein Tier entdeckt, schnappt er mit seinem Greifer zu und deponiert die Schnecke in seinen „Rucksack“. Ist der Rucksack voll, kehrt der Roboter mithilfe seiner satellitengestützten Navigationshilfen zu seiner Basisstation am Rand des Feldes oder Gartens zurück und leert seinen Fang in ein Depot. In einer Fermentationskammer werden die toten Schnecken zersetzt und in Biogas umgewandelt, dass wiederum die Treibstoffzellen des Roboters auflädt.
Noch ist der „Slugbot“ in seinem Teststadium, aber die Entwickler sehen schon weiter: „Wenn alle Komponenten zuverlässig sind, und er wirklich autark arbeiten kann, sehen wir große Möglichkeiten für die Zukunft.“
Stand: 21.10.2001