Zoologie

Wenn Robben zu Löwen mutieren

Der Kalifornische Seelöwe

  • Wissenschaftlicher Name: Zalophus californianus
  • Länge: bis 2,5 Meter – Gewicht: bis 400 Kilogramm
  • Geschwindigkeit: bis 25 km / h
  • Tauchzeiten: bis 15 Minuten
  • Tauchtiefe: bis 170 Meter
  • Verbreitung/Lebensraum: Westküste Nordamerikas von Mexiko bis British Columbia
  • Nahrung: verschiedene Fischarten, Kopffüßer, Krebse und Muscheln
  • Fortpflanzung: ein Junges nach einer Tragzeit von circa 12 Monaten
  • Lebenserwartung: bis 30 Jahre
Kalifornischer Seelöwe © California Academy of Sciences

Er kann Bälle jonglieren, auf Befehl Männchen machen, in die „Hände“ klatschen oder bellende Geräusche von sich geben. Die Leistungen, die Intelligenz und die Lernfähigkeit des Kalifornischen Seelöwen sind erstaunlich. Wie alle Ohrenrobben bewegt er sich bei seinen sportlichen Darbietungen flink und schnell. Nicht zuletzt deshalb fehlen diese Tiere selten bei den Vorführungen im Zirkus oder Meeresaquarium.

Im Wasser treibt er sich mit seinen kräftigen Flossen an und kann dabei ein Tempo von 25 Kilometern pro Stunde erreichen. An Land sorgen vor allem die ausgewachsenen Männchen immer wieder für innerartliche Kämpfe. Die eigenen Territorien werden gegen Widersacher unnachgiebig bewacht und verteidigt. Und die Waffen der Seelöwenbullen sind gefährlich: Das Raubtiergebiss mit den 36 scharfen Zähnen kann sogar einem Menschen schmerzhafte und tiefe Verletzungen bescheren.

Während der Fortpflanzungszeit von Mai bis Juli versammeln sich die Seelöwen in Massen auf den vorgelagerten Inseln der Küsten oder an anderen Paarungsplätzen. Die großen und starken Bullen scharen dort einen Harem von bis zu 20 Weibchen um sich. Obwohl die Seelöwen normalerweise eher bellende Laute von sich geben, liefern sich die Männchen dort regelmäßig verbale Wettkämpfe. Dieses ohrenbetäubende löwenartige Gebrüll ist vielleicht mit ein Grund dafür, warum diese Robbenart den Namen Seelöwen erhalten hat. Die Seelöwenweibchen bringen zwölf Monate nach der Paarung ein nussbraunes Junges zur Welt, das knapp einen Monat nach der Geburt sein Fell wechselt.

Wenn die jungen Seelöwen schwimmen gelernt haben, kann man gelegentlich ganze Gruppen von ihnen in ruhigen abgelegenen Buchten bei ihren Wasserspielen beobachten. Manchmal scheinen sie dabei schon für mögliche spätere Auftritte im Zirkus zu üben, denn immer wieder fliegen Fische oder andere Gegenstände durch die Luft und werden geschickt wieder aufgefangen.

Trotz aller Umweltverschmutzung sind die Bestände des Kalifornischen Seelöwen erstaunlich stabil. Vom Menschen haben sie jedenfalls nur selten etwas zu befürchten. Ganz im Gegenteil: Oftmals gelten die Seelöwenbuchten und -felsen als Touristenattraktionen. Die vielleicht berühmteste Seelöwenkolonie befindet sich sogar in unmittelbarer Nähe zur Bucht von San Francisco an der Golden Gate Bridge…

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Stand: 07.10.2001

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In den Schlagzeilen

Inhalt des Dossiers

Moby Dick, Flipper & Co
Säugetiere des Meeres

Wale, Robben und Sirenen
Welche Meeressäuger gibt es?

Von Giganten und Zwergen
Ein Streifzug durch die Welt der Meeressäuger

Über die "großen Meerungeheuer"...
Wale und Delfine

Filtern oder Beißen?
Barten- und Zahnwale

Im Reich der Sinne
Wale und ihre Wahrnehmung der Welt

Ohne Rücksicht auf Verluste...
Der Walfang

Walfleisch als Sondermüll?
Der Leidensweg der Cetacea ist noch nicht zu Ende

"Orca der Killerwal" oder "Free Willy"?
Die blutige Welt der Schwertwale

Mit Moby Dick auf Rekordjagd
Säugetiere haben auch die Tiefsee erobert

"Flipper, Flipper - gleich wird er kommen..."
Der Große Tümmler

Seehunde, Walrosse und mehr
Die Welt der Robben

Von Flossenfüßern, Direkteinspritzern und Blutverteilungssystemen
Wie und wo leben Robben?

Wenn Robben zu Löwen mutieren
Der Kalifornische Seelöwe

Ein Relikt der letzten Eiszeit
Die Baikal-Ringelrobbe

Von Nixen, Sirenen und Meerjungfrauen
Die Welt der Seekühe

Schweine oder Kühe?
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