»Wenn es heute Leben auf dem Mars gibt, dann gehe ich davon aus, dass es einige Kilometer unter dem Boden in geschmolzenem Permafrost lebt – oder es könnte auch in Taschen unterhalb der nördlichen Eispolkappe bei gutem Befinden existieren.« Zu dieser Abschätzung gelangte der englische Mikrobiologe David Wynn-Williams nicht von ungefähr.
Der in Cambridge forschende Wissenschaftler ist an der Beagle-2-Marslandemission beteiligt sowie am »Antarktischen Astrobiologie-Projekt« und beruft sich auf Ähnlichkeiten zwischen Lebensräumen in der Antarktis und auf dem Mars. Am Südpol der Erde vegetieren Mikroorganismen im dortigen Gestein wie auch am Grund von extrem salzigen, mit Eis bedeckten Seen.
Der heutige Mars ist an seiner Oberfläche zu trocken und kalt, als dass dort Leben zu erwarten ist. Die verbliebenen Nischen auszuspähen, in denen ein paar mutige Mikroben bibbernd ausharren, wird Sache von Untersuchungen an Ort und Stelle sein, davon ist auch Agustin Chicarro überzeugt, Projektwissenschaftler der Esa-Mars-Express-Mission.
»Mit einem geplanten Start für das Jahr 2003«, so Chicarro, »wird es das erste Raumschiff sein, das ganz speziell nach wasserführenden Schichten unter dem Boden suchen wird – und Beagle 2, der kleine Lander, der mit an Bord ist, wird nach Anzeichen von vergangenem und gegenwärtigen Leben suchen.«
Stand: 30.09.2002