„H“ steht für „Hoch“ und „T“ für „Tief“ – das kann man ja noch nachvollziehen, aber was bedeuten eigentlich diese ganzen Linien, Dreiecke, Kreise und sonstigen kryptischen Zeichen auf der Wetterkarte?
Der verworrene Eindruck, den eine solche Karte auf den Laien machen kann, täuscht, denn bei der Fülle an Informationen, die die Wetterkarten zu bieten haben, ist eine einfachere Darstellung kaum möglich. Auf ihr ist die Momentaufnahme des Wetterzustands für eine bestimmte Region dargestellt. Neben gemessenen Daten wie Temperatur oder Luftdruck können auch beobachtete Parameter, etwa den Grad der Wolkenbedeckung, mit eingetragen werden.
Früher bedeutete die Anfertigung einer Wetterkarte eine Heidenarbeit und viel Fingerspitzengefühl – denn sie wurden noch per Hand gezeichnet. Heute drucken computergesteuerte Plotter die Karten aus, sobald die Messdaten ausgewertet wurden. Heraus kommt die Stationswetterkarte, die die Messdaten aller Wetterstationen in Form von Zahlen- und Buchstabengruppen enthält. Orte gleichen Luftdrucks werden durch Isobaren im Abstand von jeweils fünf Hektopascal miteinander verbunden. Aus dieser Grundlage und ergänzt durch Satellitendaten entstehen dann die einzelnen Analysekarten.
Die wichtigste davon ist die Bodenwetterkarte, die eine Momentaufnahme der Strömungsverhältnisse in der bodennahen Atmosphäre sowie die großräumige Luftdruckverteilung zeigt. Neben den Isobaren verdeutlichen Symbole für Luftmassenfronten sowie für Hoch- und Tiefdruckgebiete die Wettersituation. In Höhenwetterkarten dagegen wird die Lage und Höhe einer bestimmten Luftdruckfläche wiedergegeben. Für die entsprechenden Daten sorgen Satelliten, Wetterballons und Messflugzeuge.
Spezielle Flugwetterkarten werden für die Luftfahrt angefertigt, da diese ganz besonders auf eine genaue Kenntnis der Bedingungen angewiesen ist. Auf diesen sind dann zusätzlich die für Flieger wichtigen Faktoren wie Bewölkung und sicht vermerkt. Für bestimmte Flugstrecken gibt es Wetterkarten, die die vertikale Verteilung von Wind, Wolken und Temperatur auf der jeweiligen Strecke anzeigen.
Auch für die Schifffahrt werden spezielle Karten hergestellt – hier fließen zusätzliche Informationen wie etwa Lage und Position der Eisgrenzen, Windgeschwindigkeit über dem Meer oder die Höhe des Seegangs ein.
Stand: 26.09.2002