Leckere Pestizid-Paprika

Der jüngste Lebensmittelskandal

Der Verbraucher ist einiges gewohnt: Hormonbelastetes Schweinefleisch wird von dioxinverseuchten Geflügel abgelöst und umgekehrt. Nun reiht sich mit den „Pestizid-Paprika“ einer neuer Lebensmittelskandal ein. Eine von der Umweltschutzorganisation „Global2000“ in Auftrag gegebene Untersuchung brachte hervor: Mit einer einzigen spanischen Paprika nehmen Konsumenten einen Giftcocktail von acht verschiedenen Pestiziden auf. Sechs dieser Stoffe werden von der WHO als für den Menschen giftig, einer davon – Cypermethrin – sogar als hochgiftig eingestuft. Und der Wirkstoff Pyrazophos ist in der EU eigentlich verboten.

Natürlich sind nicht nur die spanischen Paprika pestizidverseucht. Auch in Österreich wurde bei Rucula schon eine 200-fache Überschreitung des Grenzwertes für das Pestizid Dichloran festgestellt. Pestizidrückstände finden sich heute in fast allen Lebensmitteln. Eine EU-Kommission schlug 2001 in ihren Bericht zu „Rückständen von Schädlingsbekämpfungsmitteln“ Alarm: In den Analysen von 40.000 Lebensmittelproben war fast jedes zweite europäische Produkt verunreinigt.

Pestizide sind krebserregend, erbgutschädigend und allergieauslösend. Das Hormon- und Nervensystem des Menschen beeinflussend, können sie Unfruchtbarkeit, Früh- und Fehlgeburten und chronische Nervenkrankheiten hervorrufen. Gerade in ihrem Zusammenspiel als „Giftcocktail“ wirken sie besonders verheerend.

EU: Dosen bald nur noch mit Cites-Label © WWF

Die Pestizidverwendung in der europäischen Landwirtschaft steigt indes noch weiter an – ohne einheitliche Richtlinien, die ihren Einsatz steuern. Europa entwickelt sich zum wahren Pestizidmarkt. Allein in Spanien wurden 1997 Pestizide im Wert von 547 Millionen Euro verkauft und auch angewandt: In den Gewächshäusern des „mar del plastico“, des „Plastikmeers“ der südspanischen Region Almería werden Tomaten, Paprika, Erdbeeren und Gurken für die in den Wintermonaten leeren Regale der nord- und mitteleuropäischen Supermärkte produziert. Ein Hektar bringt dabei 160 Tonnen Tomaten hervor – durch den Einsatz von 40 Kilogramm Pestiziden pro Hektar.

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Stand: 21.05.2002

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In den Schlagzeilen

Inhalt des Dossiers

Umweltgifte
Neue Gefahr für die Gesundheit des Menschen?

Alles "Ökochonder"?
Immer mehr Umweltkranke

"Die Geister die ich rief"
Der Giftkreislauf

Leckere Pestizid-Paprika
Der jüngste Lebensmittelskandal

Ungesunder Cocktail
Gift aus dem Wasserhahn

Schlechte Luft Zuhause
Das Sick-Building-Syndrom

Verbot des "dreckigen Dutzend"
DDT, PCB & Co

Versagen der EU-Chemikalienpolitik
Tausende gefährliche Chemikalien im Umlauf

Nichts bleibt verschont
Die Chemikalisierung aller Lebensbereiche

Krankmachende Chemie
Männer bald zeugungsunfähig?

Wenn die Chemie nicht mehr stimmt
"Allergisch" aufs Leben

Leben in völliger Isolation
Oft die einzige Rettung

Als Krankheit anerkannt
Bald durftstofffreie Hotels und Restaurants?

Der eingebildete Kranke?
Die Odyssee von Arzt zu Arzt

Glaubenskrieg um einen Zahnfüllstoff
Die Geschichte des Amalgams

Millionen von Amalgamträgern
Quecksilberplomben als Regelversorgung

Der Streit geht weiter...
Die Amalgamdebatte und kein Ende

Spitzenbelastungen beim Legen der Plomben
Dauerhafte Anreicherug in Tierversuchen bewiesen

Die Dosis macht das Gift
Chronische Quecksilbervergiftung

Krankmacher Amalgam
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