Den Anfang machten Beobachtungen bei Mäusen. Schon in den 1930er Jahren stellten Forscher fest, dass Tiere, die besonders wenig zu essen bekommen, länger fit bleiben und auch länger leben. Ende der 1980er griffen dann US-Wissenschaftler diese Beobachtungen auf und begannen ein Langzeit-Experiment mit Rhesusaffen. Ein Teil von ihnen erhielt lebenslang eine knappe Diät, die rund 30 Prozent weniger Kalorien umfasste als die Normalportionen der restlichen Affen.
Affengreise – hungrig aber fit
Und tatsächlich: Nach 20 Jahren hatten erfreuten sich die Diät-Affen bester Gesundheit, obwohl sie mittlerweile nach Affenmaßstab das Greisenalter erreicht hatten. Von den normalernährten Affen war dagegen bereits die Hälfte tot. Und nicht nur das: Die in Maßen hungernden Affengreise zeigten auch kaum Anzeichen für alterstypische Krankheiten wie Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Krebs.
„Wir haben festgestellt, dass die Kalorienreduktion das Risiko, eine altersbedingte Krankheit zu entwickeln, um den Faktor drei senkte und die Überlebensrate erhöhte“, berichtete Richard Weindruch von der University of Wisconsin-Madison 2009 im Fachmagazin „Science“. Auch der Abbau von Gehirnsubstanz verzögerte sich bei den dauerhungrigen Rhesusaffen, sie blieben dadurch fitter im Kopf.
Gleiche Wirkung auch beim Intervallfasten
Das alles ist ja gut und schön, aber wer möchte schon sein ganzes Leben hungern oder eine strenge Diät durchhalten? Schon das Maßhalten bei normaler Kost fällt heute schließlich vielen Menschen schwer. Zu verlockend ist der Überfluss von Junkfood, Süßigkeiten aller Art und anderen Kalorienbomben. Und nicht umsonst ist der Jojo-Effekt nach abgebrochener Diät berüchtigt. Studien zeigen, dass die meisten Menschen einmal angefuttertes Fett nicht mehr loswerden.
Genau hier kommt das Fasten ins Spiel. Denn vor einigen Jahren stellten Forscher fest, dass schon ein kurzzeitiges, periodisch wiederholtes Fasten zu ähnlich positiven Effekten führt wie eine Dauerdiät. Mäuse, die alle zwei Wochen vier Tage lang fasteten, lebten im Mittel 17 Woche länger als ihre normal gefütterten Artgenossen – und das, obwohl sie deswegen keineswegs schlanker waren.
Die große Frage war nur: Lässt sich das auf uns Menschen übertragen? Und warum scheint das Fasten eine so nachhaltige Wirkung zu entfalten?
Nadja Podbregar
Stand: 11.03.2016