Bis heute existieren kaum verlässliche Daten und detaillierte Bilder des Zwergplaneten Pluto. Er ist einfach zu klein und zu weit entfernt. Noch können die Astronomen daher selbst einen so grundlegenden Wert wie seine Dichte nur schätzen. Sie gehen dabei für Pluto und Charon von einer Dichte von etwa dem doppelten von Wasser aus. Bedeuten würde dies, dass beide Himmelskörper wahrscheinlich aus einer Mischung aus Eis und Gestein bestehen.
Darüber hinaus aber herrschen eher Rätselraten und Hypothesen, gestützt auf das wenige, was über die Bedingungen im äußeren Sonnensystem bekannt ist. Ist das Innere des Pluto in Schichten differenziert oder gleichförmig? Gibt es möglicherweise sogar flüssiges Wasser unter der Oberfläche, eine Art Ozean wie auf dem Jupitermond Europa? All diese Fragen sind noch offen. Antworten soll auch hier die Sonde New Horizons liefern.
Ozean oder Eis?
Bis es soweit ist, behelfen sich die Astronomen mit einem ersten groben Modell des Kleinplaneten und seines Innenlebens. Demnach könnte die natürliche Radioaktivität des Gesteins und die aus der Zeit der Planetenbildung übrig gebliebene Restwärme das Innere des Pluto zumindest so stark aufgeheizt haben, dass sich dort Gestein und Eis getrennt haben.
Dadurch entstand ein steiniger Kern, umgeben von einem Mantel aus Eis oder flüssigem Wasser. Gestein und vielleicht auch Metalle machen vermutlich 65 bis 70 Prozent aus, Eis oder Flüssigkeit die restlichen 30 bis 35 Prozent. In oder unter der Eis- oder Wasserschicht müssten sich auch die organischen Verbindungen befinden, die neuere spektrometrische Messungen nachgewiesen haben.
Nadja Podbregar
Stand: 20.02.2015