
Abbauen lässt sich Uran an vielen Orten auf der Erde. In der Liste der häufigsten Elemente in der Erdkruste liegt es auf Platz 48 und kommt 40 Mal so häufig vor wie Silber. Die Vorräte, die noch im Boden lagern, sind allerdings nicht unbegrenzt.
Die weltweit bedeutendsten uranfördernden Staaten sind heute Kasachstan, Kanada und Australien. Auch in Deutschland gab es bis 1991 noch Uranbergwerke im Erzgebirge und im Schwarzwald. Im Erzgebirge liegt auch der Ort Wittigsthal, wo der Apotheker Martin Klaproth das Uran im Jahr 1789 erstmals entdeckte. Aus dem dort gefundenen Uran-Mineral Pechblende isolierte er ein schwarzes Pulver, das schließlich den Namen Uran erhielt.

Im 19. Jahrhundert wusste man jedoch noch lange nichts von Kernspaltung und elektrischer Energie. Uran hatte damals vor allem einen Verwendungszweck: Es verlieh dem „Uranglas“ seine typische gelbgrüne Farbe. Es waren aber Uransalze, die im Jahr 1896 eine verpackte Fotoplatte des Physikers Henri Becquerel schwärzten und ihn damit das Phänomen der Radioaktivität entdecken ließen.
Atomares Schwergewicht
Uran hatte lange eine Sonderstellung unter den chemischen Elementen inne: Es galt als das schwerste natürlich vorkommende Element. 1971 entdeckten Wissenschaftler jedoch, dass auch Spuren des schwereren Plutoniums noch natürlich im Gestein vorkommen. Sowohl Uran als auch Plutonium sind radioaktiv und beide gehören zu den sogenannten „primordialen Nukliden“.