Biotechnologien

REACH: Tests für jede Chemikalie

Neue Chemikalienrichtlinie will mehr Transparenz schaffen

Dass Handlungsbedarf besteht, zeigt die Diskussion um REACH deutlich. Mit dieser Chemikalienrichtlinie will die Europäische Union dafür sorgen, dass Gesundheit und Umwelt besser vor Risiken geschützt werden, die von chemischen Stoffen ausgehen können. REACH steht dabei für Registrierung, Bewertung, Zulassung und Beschränkung von Chemikalien. So will die EU auch gleichzeitig den freien Handel von Stoffen innerhalb ihres Binnenmarktes gewährleisten.

Die biologische Wirkung von über 30.00 gehandelten Chemikalien ist noch unbekannt © SXC

REACH gilt für alle chemischen Stoffe, die nicht besonderen Zulassungsvorschriften unterliegen – also nicht nur für Industriechemikalien, sondern auch für Stoffe, die im Alltag zur Anwendung kommen wie etwa in Reinigungsprodukten, in Farben, in Bekleidung oder in elektrischen Geräten. REACH hat etwa 40 einzelne Vorschriften ersetzt und die Hauptverantwortung für die Beherrschung potenzieller Risiken der Industrie übertragen.

Risikotests für jede Chemikalie gefordert

Jeder, der Stoffe in der EU herstellen, importieren oder Produkte daraus verkaufen will, muss die Risiken ermitteln. Ab einer Tonne Produktion pro Jahr ist ein Registrierungsdossier vorgeschrieben. Schätzungen zufolge gibt es europaweit über 30.000 derartiger Stoffe, von denen kaum oder gar nicht bekannt ist, wie diese auf Mensch und Umwelt wirken. Mit der Chemikalienrichtlinie REACH will die EU seit 2007 dieses Manko nun schrittweise angehen.

Hersteller und Importeure müssen nicht nur neue Stoffe registrieren lassen, sondern auch die sogenannten Altstoffe, also jene, die bereits seit Jahren mehr oder weniger ungeprüft im Umlauf sind. Die Registrierung erfordert den Nachweis, dass ein Stoff ungefährlich ist oder nur bestimmte gefährliche Wirkungen besitzt, was Einschränkungen bei der Nutzung zur Folge haben kann.

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UFZ / Tilo Arnold
Stand: 04.02.2011

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Inhalt des Dossiers

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