1978 gab es eine faszinierende Neuigkeit: Der Astronom James W. Christy vom US-Marine-Observatorium in Flaggstaff entdeckte den später nach dem Fährmann der Unterwelt »Charon« benannten Mond Plutos, der mit knapp 1.200 Kilometern ziemlich genau halb so groß ist wie sein Planet. Dieser Trabant ließ sich zwischen den Jahren 1985 und 1990 als eine Art »Lupe« verwenden, um Teile von Plutos Oberfläche zu kartografieren.
Nein, Charon konnte nicht als Gravitationslinse dienen, doch in jener Zeit standen die beiden fernen Himmelskörper so zur Erde, dass Charon immer wieder direkt vor Pluto vorbeilief und Teile von dessen Oberfläche verdeckte. Aus der daraus resultierenden Veränderung in der Helligkeit von Pluto konnten die geduldigen Beobachter auf die Albedo der betreffenden Region schließen.
Weitere Informationen lieferten Sternbedeckungen. Als Pluto am 9. Juni 1988 einen lichtschwachen Stern verfinsterte, fanden sich kurz vor dem Verschwinden hinter dem Planetenscheibchen deutliche Spuren von Methan im Spektrum der fernen lichtschwachen Sonne. Wahrhaft mühselig »kratzten« die Forscher ihr Wissen über diese Welt zusammen, die am Rande des Sonnensystems ihre Heimat hat.
Stand: 26.09.2001