Tatsache ist: Bisher kommt keiner der bekannten Asteroiden an die Größe des Pluto heran. Im näher zu uns liegenden Hauptgürtel zwischen Mars und Jupiter erreicht Ceres, der mit Abstand größte Asteroid dort, die 1.000-Kilometer-Marke nicht. Selbst, wenn wir einmal rein definitionsmäßig die »Schmerzgrenze« zum echten Planeten auf das Doppelte anheben, ist Pluto immer noch größer.
Vor allem die Amerikaner wollen »ihren« Pluto nicht aufgeben, nein, nicht wegen Mickey Mouse, sondern vor allem, weil er der einzige All-American-Planet ist, »entdeckt von einem Amerikaner für Amerika«, so drückt es Kevin Zahnle vom Ames-Forschungszentrum der Nasa aus. Mit strafendem Blick auf die Missetat des Hayden-Direktors sprach Zahnles Kollege Jeff Moore von einem »Täuschungsmanöver, wenn nicht sogar Sabotage« – Die Wellen wogen derzeit wirklich hoch.
Versöhnlicher klingt dagegen schon der nun weiß Gott Varuna nicht unbekannte Dale Cruikshank, KBO-Spezialist bei der Nasa: »Meine persönliche Ansicht ist, dass Pluto wahrscheinlich eine doppelte Staatsbürgerschaft besitzen sollte, in der Hinsicht, dass sein Planetenstatus teilweise aus historischen Gründen aufrechterhalten werden sollte, teilweise aber auch wegen seiner physikalischen Eigenschaften. Aber es scheint klar, dass er auch das ‚Objekt Nummer Eins‘ ist innerhalb dessen, was wir nun als eine große Gruppe von Kuiper-Gürtel-Objekten ansehen.«
Stand: 26.09.2001