Fündig wurden die Forscher, nachdem sie von drei Sternwarten aus Messungen der Geschwindigkeitsveränderungen bei verschiedenen sonnenartigen Sternen durchgeführt hatten. Sie nutzten das schweizer 1,2-Meter-Euler-Teleskop auf La Silla in Chile, außerdem den 1,93-Meter-Reflektor des Haute-Provence-Observatoriums in Frankreich sowie die beiden zehn Meter-Teleskope Keck 1 und II auf Hawaii.
Unter dem knappen Dutzend der jüngst aufgespürten Welten gibt es einige recht ungewöhnliche Objekte. So bewegt sich ein massiver Planet auf einer geradezu kometenartigen Bahn um den Stern HD 80606. Sein Kurs führt ihn bis auf fünf Millionen Kilometer an HD 80806 heran, um ihn im anderen Extrem immerhin 127 Millionen Kilometer abdriften zu lassen. Selbst wenn dieser Planet viel kleiner wäre, wenn er die Größe der Erde besäße, so hätte sich bei einem solchen Kurs niemals Leben auf ihm entwickeln können. Denn dazu müsste er sich ständig in der so genannten „kontinuierlich bewohnbaren Zone“ befinden.
Dieser vom SETI-Forscher Michael Hart formulierte Begriff – im englischen Original „continuously habitable zone“ (CHZ) – beschreibt den Bereich um einen Stern, der die Bdingungen zur Entstehung von Leben liefert. Er ist abhängig vom stellaren Typ. Sterne mit weniger als acht Prozent der Sonnenmasse strahlen nach Berechnungen von Hart infolge einer langsameren Entwicklung nicht genügend Energie ab, um zum Zeitpunkt der atmosphärischen Oxidation eine sich anschließende ständige Vergletscherung zu vermeiden; umgekehrt entwickeln sich Sterne mit mehr als 120 Prozent der Sonnenmasse zu schnell, um die Entwicklung von Leben zu gewähhrleisten. Am Ende bleibt nur der Sonnentyp übrig, um den herum bewohnbare Planeten zu erwarten sind, sofern sie sich in der CHZ befinden.
Stand: 27.07.2001