Die Astronomen unterscheiden mehrere Typen von aktiven Galaxien. Quasare sind aktive Galaxien, die extrem weit von uns entfernt sind. Einige der bekannten Quasare liegen in einer Entfernung von 15 Milliarden Lichtjahren. Das bedeutet, dass wir an ihnen sehen können, wie das Universum am Anfang der Zeit aussah, denn die Strahlung, die uns heute von diesen Quasaren erreicht, war Milliarden Jahre zu uns unterwegs.
Quasare (quasi stellare Objekte) sind vor allem im Bereich der Gammastrahlung sehr hell, in allen anderen Wellenlängen sind sie hoch variabel. Besonders hochenergetische Gammastrahlung geht von ihnen aus, sie sind die kraftvollsten Partikelbeschleuniger im gesamten Universum.
Seyfert-Galaxien und Blazare
Seyfert-Galaxien sind ein weiterer Typ von AGNs, die neben charakteristischer Röntgenstrahlung vor allem Gammastrahlung emittieren. Anders als bei den Quasaren ist diese Strahlung allerdings viel energieärmer, in den Bereichen höherenergetischer Strahlung verblassen sie deutlich.
Blazare oder Radiogalaxien hingegen sind aktive Galaxien, die vor allem Radiowellen aussenden. Sie gehören zu den hellsten Radioquellen am Himmel. Sie sind aber auch eine Quelle anderer hochenergetischer Strahlung. Die Wissenschaftler nehmen an, dass es sich hierbei um eine aktive Galaxie handelt, deren Materiejet genau auf die Erde deutet, so dass die Strahlung, die die Erde abbekommt, primär aus dem hochenergetischen Teilchenstrom des Jets besteht.
Macht nur der Blickwinkel den Unterschied?
Manche Astronomen sehen in Quasaren und Seyfert-Galaxien jedoch ein und dieselbe Galaxienart, nur aus anderem Blickwinkel betrachtet. Quasare sind ihrer Meinung nach Galaxien, bei denen die Jets – ähnlich wie bei den Radiogalaxien – in Richtung Erde deuten und wir so die energiereiche Strahlung registrieren können.
Seyfert-Galaxien zeigen sich uns jedoch von der Seite, und wir nehmen die hochenergetische Strahlung, die den Jet entlangrast, nicht wahr, sondern blicken auf die staubige Scheibe. Dadurch wird die Strahlung gefiltert und abgeschwächt und nur die niederenergetische Strahlung kommt auf der Erde an.
Stand: 16.03.2001