Wenn Großprojekte der Raumfahrt zur Diskussion stehen, sind Visionäre gefragt. Zu Beginn des dritten Jahrtausends zählt die Kolonialisierung anderer Welten nach wie vor zu den größten Herausforderungen der Menschheit, wobei der rote Nachbar Mars beinahe schon selbstverständlich im Vordergrund steht. Die Probleme aber sind bereits bei den ersten Schritten gewaltig, gar nicht zu vergleichen mit dem kurzzeitigen Flug zum tausendmal näheren Mond.
Was ist zu tun, wenn es darum geht, Menschen sicher zum Mars zu bringen, um dort schrittweise eine erste Basis aufzubauen? Die Nasa-Pläne der vergangenen Jahre befassten sich hauptsächlich mit rein technologischen Fragen rund um die Konzeption von neuartigen Antriebssystemen, mit der Entwicklung von geeigneten Infrastrukturen und mit den humanmedizinischen Konsequenzen langer Weltraumaufenthalte.
Der visionäre amerikanische Physiker Freeman Dyson setzt allerdings andere Schwerpunkte, wenn er erklärt: »Das Hauptproblem für eine bemannte Mission ist nicht, wie man zum Bestimmungsort gelangt, sondern zu lernen, wie man nach der Ankunft dort überlebt. Zu überleben und sich fern der Erde ein Zuhause einzurichten, das sind eher Herausforderungen der Biologie als der Ingenieurkunst. Jedes erschwingliche Programm der bemannten Raumfahrt muss auf die Biologie zentriert sein. Um die menschliche Raumfahrt preisgünstig zu gestalten, benötigen wir zusätzlich zu fortschrittlichen Antriebssystemen auch eine fortgeschrittene Biotechnologie.« Tiere erfordern eine vergleichbare Versorgung wie Menschen, würden also mehr Probleme mit sich bringen als lösen.
Stand: 07.03.2001