Mit ersten wesentlichen Ergebnissen der NIAC-Forschungen rechnet man in zehn bis vierzig Jahren. Die Nano-Maschinen, jene winzigen biotechnologischen Wächter, sollen dann, zusammen mit Experten der Pflanzenbiologie, alle Abläufe mittels eines zentralen Kontrollsystems genauestens im Auge behalten. Diese Zentren, die sich teils in einer irdischen Bodenstation befinden werden, teils auch direkt auf dem primären Zielplaneten Mars, können telemetrische Signale an die winzigen Nano-Apparate funken. Diese technischen »Mikroben« dienen als Empfänger, Übermittler, Sensoren und Schaltstellen.
Das futuristische Konzept sieht sogar vor, diese Biotechnologie »vererbbar« in jeder Pflanzenzelle zu verankern. Die Bauanleitung für Nano-Empfänger, so genannte »Rezeptosomen«, soll als neue Genfolge direkt in die Erbsubstanz eingefügt werden! Dazu noch einmal O-Ton Chris Brown: »Das Rezeptosom wird als Hauptschalter dienen, gekoppelt an verschiedene Zweitempfänger, die in der Lage sein werden, vorher ausgewählte Gruppen von Genen zu aktiveren. Wenn das Rezeptosom den äußeren Reiz erhält, wird es in den geeigneten Zelltypen die Biosynthese von speziellen Zweitempfängern steuern. Diese werden so gestaltet sein, dass sie auf telemetrische oder an Ort und Stelle erzeugte Signale antworten.« Durch dieses Prinzip soll der Energieverbrauch möglichst gering gehalten werden, denn die einzelnen Komponenten werden erst erzeugt, wenn sie auch benötigt werden. Das alles erinnert schon deutlich an die komplexen Signalketten, wie sie im Inneren einer Zelle, beispielsweise bei der Kommunikation zwischen Zellwand und Zellkern ablaufen.
Stand: 07.03.2001