Am 25. September 1513 feiert Europa wieder einmal einen Spanier: Vasco Nunez des Balboa erreicht als erster Weißer das unbekannte große Meer, von dem die Eingeborenen Südamerikas den spanischen Entdeckern schwärmerisch berichtet hatten. Mit eigenen Augen kann er jetzt einen Blick auf den gewaltigen Ozean werfen, den er beinahe schwärmerisch „Südsee“ nennt.
Von Panama aus hat sich Balboa mit einer Schar von Männern auf die Suche nach dem Meer gemacht, in dem man auch Terra Australis Incognita vermutet. Die Gründe für diese Expedition sind aber weniger echter Forschungsdrang als ganz konkrete materielle Erwartungen. Gold und andere Reichtümer will Balboa & Co an der sagenumwobenen Küste für sich und Spanien entdecken.
Weitere sieben Jahre sind vergangen, bevor der Portugiese Fernao des Magalhaes oder kurz Magellan auf seiner ersten Weltumseglung als erster Europäer in den Pazifik eindringt und die pazifische Inselwelt streift. Auf der Suche nach dem westlichen Weg zu den Gewürzinseln erfährt er am eigenen Leib, wie groß dieses Meer wirklich ist. Monatelang quälen Hunger und Durst die Besatzung der fünf Schiffe. Nur mit Mühe erreichen die Entdecker schließlich ihr Ziel.
Und auch der Traum vom Südland erhält durch Magellan neue Nahrung. Tierra del Fuego, Feuerland, das öde unwirtliche Gebiet südlich der Magellanstraße hält er für einen der Ausläufer des mystischen Südkontinents. In zeitgenössischen Karten geht seine Entdeckung als das „neu entdeckte aber noch unbekannte südliche Land“ ein.
Bis sich die nächsten Entdecker in den Pazifik wagen, vergehen trotz der positiven Kunde Magellans noch einmal mehr als 50 Jahre. Auch diese Versuche die Terra Australis zu finden sind weniger von wissenschaftlichem Forschungsgeist beseelt, als von dem Bestreben Reichtümer zu erobern oder ganze Völker zum Christentum zu bekehren.
Stand: 26.06.2000