Nach der glücklichen Heimkehr 1771 befürworten Cook und seine Gefährten vor der Admiralität eine spätere Besiedlung Australiens, ein Rat der nicht ungehört verhallen sollte.
Cook ist jetzt der festen Überzeugung, dass es keinen großen reichen Südkontinent gibt. Er muss es nur noch beweisen. Es gelingt ihm die britische Admiralität von einer zweiten Reise zu überzeugen, die ihm Gewissheit verschaffen soll. Dieses Mal will er von Westen kommend in den Pazifik eindringen.
Von Plymouth aus geht es dieses Mal mit den beiden umgebauten Kohlefrachtern Resolution und Adventure zunächst Richtung Kapstadt und von da aus nach Süden. Mit an Bord sind zwei Wissenschaftler, die endlich eine sichere Methode entwickeln sollen, die Längengrade genau zu bestimmen. Ein altes Problem der Entdecker wäre damit endlich gelöst.
Am 17. Januar 1773 erreichen die Forschungsreisenden schließlich den südlichen Polarkreis. Wenig später lässt das Eis eine Weiterfahrt nicht mehr zu. Nach einem Abstecher Richtung Norden segeln Cook und seine Männer entlang des 60. Breitenkreises weiter nach Osten. Schließlich nehmen sie Kurs auf Neuseeland und später nach Tahiti und Tonga. Von einem weiteren Südland keine Spur.
Während die Adventure dann nach England zurück segelt, will Cook mit der Resolution noch einmal nach Süden reisen. Als er wieder in den Bereich des südlichen Polarkreises vorstößt, wendet sich Cook nach Osten. Mehrere Male überquert er mit seiner Mannschaft während der Fahrt in den frostigen Gefilden den 70. Breitengrad. Er findet hier, was er zu finden hofft, nichts außer Wasser und Eis. Der sagenhafte, reiche Superkontinent erweist sich auch in diesen Regionen als Illusion.
Cook hat damit, so sagt er in seinem Tagebuch selbst – den Mythos, der mindestens 200 Jahre lang die Gedanken aller bedeutenden seefahrenden Nationen und vieler bedeutender Forscher der Erde bewegte, endgültig zerstört. Nur die Antarktis ist übrig geblieben und muss vermessen und kartiert werden. Aber das ist nicht „sein Ding“…
Stand: 26.09.2000