In einer gerade fertiggestellten Studie im Auftrag des bayerischen Umweltministeriums wurden Bauernhöfe in Bayern und Hessen mit und ohne Mobilfunkbelastung untersucht. Teilergebnisse dieser Studie liegen Report Mainz vor. Danach verhalten sich Tiere auf Höfen in der Nähe von Mobilfunkanlagen signifikant anders als Tiere auf Bauernhöfen ohne Strahlungseinfluss.
Die Wissenschaftler stellten ein verändertes Weide-, Futter- und Liegeverhalten fest. Die Ergebnisse, so die Wissenschaftler, weisen auf „Zusammenhänge zwischen Strahlenexpostition und Verhalten hin.“ Sie vermuten, „dass die Strahlenwirkung einer chronischen Stressbelastung ähnelt.“ Report Mainz hat auch erfahren, dass die Zahl der Missbildungen in der Nähe von Mobilfunkstationen erheblich höher sein soll als bei Rinderbeständen auf Höfen ohne Mobilfunkstrahlung.
Experten fordern schon länger, die Grenzwerte für Mobilfunkstrahlung zu senken. Auf einem internationalen Mobilfunk-Kongress vor drei Wochen in Salzburg wurde eine entsprechende Resolution unterzeichnet. Hintergrund sind immer mehr Studien, die auch bei weit unter den Grenzwerten liegenden Strahlenbelastungen auf Gesundheitsschäden hinweisen. Dabei geht es unter anderem um Zellveränderungen, Hirnschäden und Tumor- und Krebserkrankungen in Tierversuchen.
Auch die bundesdeutsche Ärztekammer stützt die Salzburger Erklärung und fordert eine drastische Senkung der Grenzwerte für Mobilfunkstrahlung. Prof. Heyo Eckel, Vorstandsmitglied der Bundesärztekammer, kritisiert das Festhalten des Bundesamtes für Strahlenschutz an den gegenwärtigen Grenzwerten. „Ich halte das für sorglos. Wir fordern das Amt auf, sich mit den seriösen wissenschaftlichen Ergebnissen auseinanderzusetzen.“
(Quelle: ots Originaltext: SWR, 23.08.00)
Stand: 26.08.2000