Mithilfe des Pacific Tsunami Warning System (PTWS) konnten immerhin alle fünf pazifikweiten Tsunamis im Laufe der letzten Jahrzehnte vorhergesagt werden. Dennoch kam es bei diesen Tsunamis immer wieder zu Todesopfern. 1960 beispielsweise traf eine Riesenwelle wieder einmal Hilo auf Hawaii. Mehr als 60 Menschen verloren dabei ihr Leben. Sie hatten der Tsunamiwarnung einfach keine Beachtung geschenkt.
Bis eine Tsunamiwarnung gegeben werden kann, vergeht beim PTWS auch unter den günstigsten Umständen viel kostbare Zeit. Ist das Epizentrum eines Erdbebens weit ab von jeglicher bewohnten Küste, ist das nicht weiter problematisch. Es steht genügend Spielraum zur Verfügung, um zu handeln. Findet aber ein Erdstoß in Küstennähe statt, bleibt keine Zeit, die Bevölkerung vor dem drohenden Unglück zu alarmieren. Dann nimmt das Schicksal seinen Lauf…
Nicht alle Vorhersagen des Pacific Tsunami Warning Centers in den letzten 50 Jahren waren zudem begründet. Denn bei insgesamt 20 Warnungen des PTWC gab es immerhin 15 Fehlalarme. Solche Fehlwarnungen sind nicht ganz unproblematisch, weil auf der einen Seite der finanzielle Aufwand für Evakuierungsmassnahmen recht hoch ist – er beläuft sich schnell auf viele Millionen US-Dollar -, auf der anderen Seite ist die psychologische Seite der Fehlalarme bei der betroffenen Bevölkerung nicht zu unterschätzen. Wer dreimal ohne Grund um sein Leben gerannt ist, lässt es beim nächsten Mal vielleicht bleiben… und dann – wie beim Beispiel aus dem Jahre 1960 – kommt die Welle bestimmt!
Stand: 06.08.2000