Naturereignisse/Naturkatastrophen

Wächter auf dem Meeresgrund

Das DART-Projekt

Das Maß aller Dinge beim Schutz vor dieser Naturkatastrophe ist das bestehende Tsunami Warnsystem demnach noch nicht. Diese Erkenntnis ließ auch findige Wissenschaftler der National Oceanographic and Atmospheric Administration (NOAA) nicht ruhen. In Zusammenarbeit mit Kollegen vom PTWC haben sie einen Drucksensor entwickelt, der am Meeresboden installiert wird und eine mögliche Welle direkt messen kann.

Das DART-Projekt

Datenerfassung beim DART- Projekt © NOAA/PMEL

Selbst Meeresspiegelschwankungen von nur einem Zentimeter sollen so innerhalb des „Deep-ocean Assessment and Reporting of Tsunamis (DART)“-Projektes noch sicher entdeckt werden. Die Signale des Sensors werden von einer an der Wasseroberfläche treibenden Boje aufgefangen und über Satelliten zu einer Zentralstation weitergeleitet. Dort werten Wissenschaftler mit modernsten Hilfsmitteln die Informationen aus und geben im Ernstfall eine Tsunamiwarnung heraus.

Die erste dieser Alarmanlagen auf dem Meeresboden wurde 1997 in mehr als 4000 Meter Tiefe vor der Küste Alaskas im Aleutengraben ausgelegt. Der Aleutengraben ist eine besonders erdbebengefährdete Gegend, da hier die Pazifische Platte unter die Nordamerikanische Platte abtaucht. Bei diesem Subduktionsprozeß bauen sich häufig Spannungen auf, die sich in Form von Erdbeben entladen.

Schon bald kam ein zweiter Detektor hinzu, der seit 1998 vor der Küste der Bundesstaaten Oregon und Washington seinen Dienst tut. Vier oder weitere Sensoren am Meeresgrund sollen das Messnetz vor der Küste Nordamerikas komplettieren. Die Wissenschaftler des Pacific Marine Enviromental Laboratory, einer Unterorganisation von NOAA, hoffen durch ihr Projekt, die Bewohner der US-amerikanischen Küstengebiete in Zukunft frühzeitig vor den Riesenwellen schützen zu können. Die ersten Ergebnisse jedenfalls sind nach Meinung der Meeresforscher um Eddie Bernard vielversprechend.

Schutzwälle und Mauern

Aber nicht immer müssen es hochkomplizierte elektronische Geräte sein, die die Menschen vor Tsunamis schützen. Die Verantwortlichen in einigen besonders tsunamigefährdeten Städten wie zum Beispiel Callao in Peru oder Shizuoka in Japan setzen auf sehr viel handfestere Strategien. Mit mächtigen Schutzwällen oder Mauern aus Metall versuchen sie die Schäden durch die Wassermassen in Grenzen zu halten. Ein sehr teueres Unterfangen, das zudem leider auch nicht immer die gewünschte Wirkung zeigt…

  1. zurück
  2. |
  3. 1
  4. |
  5. 2
  6. |
  7. 3
  8. |
  9. 4
  10. |
  11. 5
  12. |
  13. 6
  14. |
  15. 7
  16. |
  17. 8
  18. |
  19. 9
  20. |
  21. 10
  22. |
  23. 11
  24. |
  25. 12
  26. |
  27. 13
  28. |
  29. 14
  30. |
  31. 15
  32. |
  33. weiter


Stand: 06.08.2000

Keine Meldungen mehr verpassen – mit unserem wöchentlichen Newsletter.
Teilen:

In den Schlagzeilen

Inhalt des Dossiers

Tsunami
Das Geheimnis der Riesenwellen

Eine "Welle im Hafen"
Was ist ein Tsunami?

Wenn Wassermassen aus dem Gleichgewicht geraten...
Seebeben als Tsunamiauslöser

Krakatau, Deep Impact und Co
Ereignisse, die zu Riesenwellen führen können

Der Pazifische Raum zittert...
Wo gibt es Tsunamis besonders häufig?

... und der Rest der Welt?
Riesenwellen in den anderen Weltmeeren

Mit Airbus-Geschwindigkeiten über das Meer
Wie unterscheiden sich Tsunamiwellen von "normalen" Meereswellen?

Wenn aus Wellen Monster werden
Ein Tsunami auf "Landgang"

50.000 Tote und Schäden in Milliardenhöhe
Eine Bilanz der Riesenwellen

Aus Katastrophen lernen
Das Pacific Tsunami Warning Center

Tsunami watch und Tsunami warning
Wie funktioniert das Warnsystem?

Fünf Treffer bei 20 Vorhersagen
Wie gut ist das PTWS?

Wächter auf dem Meeresgrund
Das DART-Projekt

Wellen, die den Tod brachten...
Ein Who is Who bedeutender Tsunamikatastrophen

Zerstörerische Wellen
Daten und Fakten zu Tsunamis

Diaschauen zum Thema

keine Diaschauen verknüpft

News zum Thema

keine News verknüpft

Dossiers zum Thema