Der Aralsee (45°N 60°O) liegt in Mittelasien im Tiefland von Turan in einer großen geologischen Depression umgeben von den Wüsten Kysilkum („roter Sand“) bzw. Karakum („schwarzer Sand“) und dem gewaltigen Ust-Urt-Plateau. Zwei große Zuflüsse speis(t)en den See, der jeweils ungefähr zur Hälfte zu den Staaten Usbekistan und Kasachstan gehört. Der Amu-Darja entspringt im Pamir-Gebirge (7495 m), der Syr-Darja in den Ausläufern des Tienschan (7440 m).
Das Klima in der Region um den Aralsee ist arid. In keinem Monat fallen mehr als 20 mm Niederschlag. Die Temperaturmaxima reichen im Monatsdurchschnitt von –13° im Januar bis zu ca. 26° im Juni/Juli, die Jahresmitteltemperatur liegt unter 18 Grad, ein Wüstenklima.
Die Bevölkerungsdichte in den Wüsten und Wüstensteppen des Großraumes ist gering. Siedlungsverdichtungen gibt es vor allem entlang der Flußläufe und nicht zuletzt in den Deltas. Die bekanntesten Städte in der Nähe des Aralsees sind Aralsk (46°N 61°O) im Norden und Muinak (44°N 59°O) im Süden. Erst viel weiter südöstlich findet man am Fuß von Pamir und Tienshan echte Großstädte wie Taschkent (41°N 69°O) und das berühmte Samarkand (39°N 66°O).
Die Bevölkerung in der Aralseeregion lebt in erster Linie von der Landwirtschaft, speziell vom Bewässerungsfeldbau (Baumwolle, Reis). Gelegentlich wird auch Schafzucht betrieben. Unter anderem werden Karakul-Schafe gezüchtet, aus deren Fell die berühmten Persianermützen gefertigt wurden, die im Winter die sowjetischen Staatsoberhäupte zierten.
Stand: 21.01.1999