Die folgende Tabelle verdeutlicht die Entwicklung und das Ausmaß der Katastrophe:
Veränderungen der hydrologischen Bedingungen des Aralsees von 1960 bis zum Jahre 2000:
Jahr: 1960
Maximale Tiefe (m): 68
Oberfläche (km2): 67.900
Volumen (km3): 1090
Mineralisierung (g/l): 10
Jahr: 1980
Maximale Tiefe (m): 51
Oberfläche (km2): 52.500
Volumen (km3): 670
Mineralisierung (g/l): 16,5
Jahr: 2000
Maximale Tiefe (m): 34
Oberfläche (km2): 33.000
Volumen (km3): 220
Mineralisierung (g/l): 31,0
Nach Untersuchungen des DLR/DFD hat sich die Fläche des Sees in den Jahren 1996 bis 1998 sogar noch stärker verringert und zwar von 31.516 (1996), über 29.631 (1997), auf 28.686 (1998) (km2). Die Prognosen der Wissenschaftler wie sie in der obenstehenden Übersicht dargestellt sind, waren also noch zu optimistisch.
Die minimalen Niederschläge (max. 200 mm pro Jahr) in der Region können den See nicht retten, verdunsten doch im Jahr aufgrund der klimatischen Bedingungen allein 1040 mm Wasser aus dem See heraus.
Der Einfluß all dieser Projekte auf die Umwelt und die Ökosysteme wurde vollständig vernachlässigt, obwohl fast alle Folgen schon zur damaligen Zeit bekannt oder vorhersehbar waren.
Bitter für die notleidende Bevölkerung ist vor allem, daß große Teile des heute aus den Flüssen entnommenen kostbaren Wassers sein Ziel nicht oder allenfalls teilweise erreicht. 80 Prozent der meist überirdisch verlaufenden Bewässerungskanäle sind in einem derart schlechten Zustand, daß mehr Wasser durch Verdunstung und Versickerung verloren geht als letztlich auf den Feldern ankommt.
Stand: 21.01.1999