Angesichts der eher stockenden Klimaschutz-Bemühungen ist mittlerweile klar, dass zumindest einige Klimafolgen kaum mehr zu verhindern sein werden. Das aber bedeutet auch, dass Anpassungen nötig werden – an weniger Regen und Hitze in einigen Regionen, an Überschwemmungen und Stürme in anderen. Bisher allerdings ist die Menschheit nur ungenügend für die kommenden Veränderungen gerüstet, wie die IPCC-Forscher berichten.
Viele Pläne, aber kaum Umsetzung
„In vielen Fällen sind wir nicht einmal auf die klimabedingten Risiken vorbereitet, denen wir bereits gegenüberstehen“, sagt Vicente Barros, einer der Leiter der Arbeitsgruppe II des IPCC. Es sei dringend nötig, mehr in Anpassungsmaßnahmen zu investieren – das zahle sich sowohl, heute als auch in der Zukunft aus.
Immerhin macht der Bericht einige vielversprechende Anfänge aus. Vor allem in Europa und Nordamerika sei die Anpassung an Klimafolgen ein Thema in nahezu allen Ebenen der Regierungen. Umgesetzt oder in Planung sind dabei vor allem Maßnahmen im Rahmen des traditionellen Küstenschutzes, des Umweltschutzes und der Flächenplanung und des Katastrophenschutzes.
In Australien und Ozeanien laufen Planungen für Maßnahmen gegen den steigenden Meeresspiegel einerseits und die zunehmenden Dürren andererseits. Umgesetzt seien davon aber nur wenige. Weniger rosig sieht es in Afrika aus: Zwar gibt es auch hier Bemühungen, Strukturen zu schaffen, um solche Anpassungen umzusetzen, aber bisher sind diese eher isoliert.
Erste Schritte
„Die Anpassung, um die Risiken durch ein sich veränderndes Klima zu senken, beginnt allmählich“, heißt es im Bericht. Allerdings liege der Schwerpunkt bisher eher darin, auf Ereignisse der Vergangenheit zu reagieren als sich auf eine sich wandelnde Zukunft einzustellen, erklärt Chris Field. Die Anfänge sind auf jeden Fall gut, um Erfahrungen zu sammeln. Aber diese sollten dann den Starpunkt bilden für mutigere, ehrgeizigere Anpassungen, die wichtig werden, wenn Klima und Gesellschaften sich weiter verändern.
Nadja Podbregar
Stand: 01.04.2014