Anthropogeographie

Autos gehen in die Luft

Wie mit neuer Technik der zunehmende Verkehr bewältigt wird

Im Gegensatz zu ökologischen Erfordernissen wird vielfach prophezeit, dass der Verkehr im 21. Jahrhundert weiter zunimmt. Nur werden unsere Autos fliegen oder auf Schienen hoch über den Straßen gleiten und die Züge in unterirdischen Netzen verkehren. Dies sind keine Utopien, sondern wird schon bald Realität sein. Die Pläne für solche Projekte sind ausgereift, teilweise gibt es funktionstaugliche Prototypen.

PRT-System © Jerry Schneider

Schon seit Jahrzehnten konstruiert und tüftelt Paul Moller an einem Flugauto. Nachdem er in früheren Jahren immer an den technischen Möglichkeiten gescheitert war, konnte er 1999 das erste funktionstüchtige Skycar präsentieren. Mit dem fliegenden Auto sind senkrechte Starts und Landungen sowie Geschwindigkeiten bis zu 600 Kilometer pro Stunde möglich. Gesteuert wird das Vehikel über Klappen, die den Luftstrom lenken. Das Skycar wird als Einsitzer und Viersitzer angeboten, kostet etwa eine Millionen Dollar und verbraucht auf acht Kilometern immerhin ein Liter Benzin. Moller war zwar der erste, der ein solches Flugauto entwickelte, aber er ist längst nicht mehr der einzige.

Der israelische Forscher Rafi Yoeli hat den „City Hawk“ (Stadtfalke) gebaut. Ein Flugauto, dass ebenfalls senkrecht aus dem Stand in die Luft geht und bei einer Flughöhe von 2.500 Metern, angetrieben von Ventilatoren, eine Geschwindigkeit von 170 Kilometer pro Stunde erreicht. Noch braucht man zur Steuerung eines solchen Autos einen Flugschein. Doch schon jetzt entwickelt die NASA ein vollautomatisches Flugleitsystem für Kleinstflieger mit dem dann auch Flugautofahrer ohne eigenes Zutun ans Ziel gelangen.

Wer nicht ganz so hoch in die Luft gehen will, der kann sich zukünftig in kleinen Wagen mit elektromagnetischem Antrieb auf Hochbahnschienen fortbewegen. Dieses sogenannte Personal-Rapid-Transit-System ist so ganz neu nicht. Schon seit den 70er Jahren gibt es Transportmittel dieser Art. Innovativ an diesem aus Korea stammenden Beispiel sind jedoch die nur für drei Personen ausgelegten Wagen. Sie ermöglichen eine individuelle Mobilität innerhalb des Schienennetzes.

Swissmetro ist der Name eines unterirdischen Zugverkehrssystems, welches schon in naher Zukunft die großen Städte der Schweiz miteinander verbinden soll. Ein elektromagnetisches Trag- und Führungssystem und Vakuum im Tunnel bringen den Zug auf eine Geschwindigkeit von bis zu 600 Kilometer pro Stunde. Die Strecke Genf – Zürich wird dann in 57 Minuten zurückgelegt.

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Stand: 26.09.2001

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In den Schlagzeilen

Inhalt des Dossiers

Die Stadt der Zukunft
Zwischen Ökologie und technischer Vision

Wird die Stadt zur Region?
Der Abschied von der "traditionellen" Stadt

"Wir treten in ein Jahrtausend der Städte"
Sichern Technologie und Nachhaltigkeit die Zukunft der Stadt?

Kann Stadtentwicklung ökologisch sein?
Städtebau und das Ziel, nachhaltig zu leben

Mehr, als nur Holzhäuser bauen
Maßnahmen für eine nachhaltige Stadtentwicklung

Die autofreie Stadt
Einschränkung der Mobilität oder Wiederbelebung der Stadt?

Die Ökosiedlung Vauban
Sieht so die ökologische Stadt der Zukunft aus?

Autos gehen in die Luft
Wie mit neuer Technik der zunehmende Verkehr bewältigt wird

Die vernetzte Stadt
Über die Allgegenwärtigkeit des Internets und die Folgen für die Stadt

Die überwachte Stadt
Auf dem Weg in eine gläserne Zukunft

Unser Leben im Jahr 2085
Wohnen auf dem Mond und virtuelle Welten

Leben in der Tiefe
Mit "Lightpipes" kommt das Tageslicht in den Untergrund

Dreihunderttausend auf drei Quadratmeilen
Orville Simpson plant die Stadt im Hochhaus

Es geht noch höher
Was Japan für die Zukunft plant

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Mega-Cities - Fehlentwicklung oder Modell für das 21. Jahrhundert?