Ohne gute und fruchtbare Böden läuft im Ökolandbau gar nichts. Anders als in der konventionellen Landwirtschaft dürfen die Bauern hier aber nicht auf mineralische Stickstoffdünger zurückgreifen, um ihre Pflanzen zum Wachstum zu bringen. Sie müssen sich deshalb andere Wege und Methoden einfallen lassen, um die Bodenfruchtbarkeit auf ihren Feldern und Äckern zu erhalten oder zu verbessern.
Pflüge und Traktoren – ohne die schweren Landmaschinen geht es auch im Ökolandbau nicht völlig. Damit der Boden jedoch gesund und leistungsfähig bleibt, ist es wichtig, den Einsatz dieser Geräte genau zu überlegen und zu dosieren. Ziel ist eine schonende Bodenbearbeitung, die starke Verdichtungen und die damit verbundene Gefahr eines gehäuften Auftretens von Schädlingen wie Blattläusen schon im Ansatz verhindert.
Darüberhinaus unterstützen zahllose freiwillige und unbezahlte Helfer den Öko-Landwirt bei der Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit. Pilze und Algen, Bakterien, allerlei Krabbeltiere wie Käfer, Milben und Wanzen, aber auch Regenwürmer und unzählige andere Organismen bevölkern den Boden und bilden eines der artenreichste Ökosysteme der Erde. In jedem Kubikmeter Erde leben mehrere Milliarden Organismen.
Diese Bodenlebewesen zersetzen organische Rückstände aus dem Pflanzenanbau und stellen sie in Form von Mineralien und anderen lebensnotwendigen Substanzen den Nutzpflanzen wieder zur Verfügung. Sie sorgen aber auch für eine gut durchlüftete, mit vielen Poren versehene krümelige Bodenstruktur – einen garen Acker -, in die Regenwasser und Luft problemlos eindringen können.
„Feed me, I’m hungry“? Damit alle diese Bodenlebewesen auf vollen Touren arbeiten können, müssen sie gelegentlich auch gefüttert werden. Gründüngung, pflanzliche Abfälle, aber auch hofeigene organische Substanzen wie Stallmist, Jauche oder Gülle, liefern die notwendigen Nahrungsbestandteile für das wimmelnde Leben unter der Erde, die ein optimales Pflanzenwachstum erst möglich machen.
Stand: 05.09.2001