Die verschiedenen Methoden zur Überwachung von „Feuerbergen“ haben vor allem das Ziel, die Veränderungen im Zustand eines Vulkans zu entdecken und zu messen. Magmabewegungen können Vulkanflanken oder Teile des Gipfels anschwellen oder absinken lassen oder Erdbeben und andere seismische Ereignisse auslösen. Häufig kommt es auch zur Freisetzung von in Magma gelösten Gasen.
Damit die Forscher diese zum Teil nur sehr schwachen oder schleichenden Veränderungen entdecken können, müssen sie so nah wie möglich an den aktiven Stellen eines Vulkans arbeiten. Wenn ein Feuerberg erste Anzeichen von Unruhe zeigt, machen sich deshalb die Wissenschaftler häufig mehrmals pro Woche auf den Weg in das Untersuchungsgebiet, um verschiedene Messungen durchzuführen oder Instrumente zu installieren. Ihr Ziel ist es, die Vulkanaktivität möglichst rund um die Uhr zu verfolgen.
Deshalb werden zur Vulkanüberwachung oft auch Fachleute aus den Bereichen Fernerkundung oder Satellitenüberwachung hinzugezogen, um aktuelle Warnungen vor gefährlichen Ereignissen wie Aschewolken oder Lahars bereitzustellen.
Vulkanologen treten aber auch dann in Aktion, wenn ein Vulkanausbruch beispielsweise entscheidende Veränderungen an nahegelegenen Wasserreservoirs wie Flüsse oder Seen erzeugt – zum Beispiel durch Vernichtung der Vegetation oder die Ablagerung von frischem vulkanischen Material. Die Wissenschaftler werden dann in diesen Regionen tätig, um die Erosions- oder Sedimentationsvorgänge zu erforschen, die sich aus der Eruption ergeben können.
Gerade für die langfristige Vorhersage von Vulkanausbrüchen ist – auch im Zeitalter der Fernerkundung – die direkte Beobachtungsarbeit der Vulkanologen an den Hängen des Vulkans und das von ihnen installierte lokale Netzwerk von Überwachungsinstrumenten noch immer entscheidend.
Im Optimalfall ergibt sich aus der Kombination der zahlreichen Methoden und Techniken der verschiedenene Forschungsgebiete eine so genaue Einschätzung der Situation am Vulkan, dass eine möglichst präzise Vorhersage verbunden mit konkreten Warnungen erstellt werden kann…
Stand: 19.04.2000