Nach der „Eroberung des Pols“ und einem im gleichen Jahr gescheiterten Versuch Ernest Shackletons, die Antarktis zu durchqueren, unterbricht der erste Weltkrieg erst einmal alle weiteren Expeditionen. Nach dem Krieg sind es vor allem die Briten, die die wissenschaftliche Erforschung des Kontinents vorantreiben. Ausgestattet mit den neuesten Errungenschaften der Technik – Flugzeugen Traktoren und Schneemobilen – läuten sie eine neue Ära der Polarforschung ein.
Die Wissenschaft im Fokus
Statt der Jagd nach Ruhm und Ehre für den Einzelnen oder die Nation tritt nun wieder mehr die wissenschaftliche Erkundung in den Vordergrund. Zwar stehen auch hinter den Forschungsexpeditionen noch immer auch politische Motive, doch der Drang nach neuen Erkenntnissen überwiegt.
Nach dem zweiten Weltkrieg starten die Amerikaner großangelegte Kartierungs und Erkundungsoperationen. 13 Schiffe, 23 Flugzeuge und 47000 Menschen arbeiten zwischen 196 und 1947 in der Station „Little America“ im McMurdo-Sund an der Erfassung von großen Gebieten an der Küste und im Inneren des Kontinents. Mit Hilfe von Luftbildaufnahmen und Forschungsflügen füllen sich so immer mehr weiße Flecken auf der Landkarte Antarktikas.
Um die Erforschung der Antarktis weiter voranzutreiben wird 1957 das internationale Geophysikalische Jahr ausgerufen (IGY) In einer 18-monatigen Periode soll bis Ende 1958 neben der Weltraumforschung vor allem die Antarktis im Mittelpunkt der internationalen wissenschaftlichen Aktivitäten stehen. Als Folge entstehen 40 wissenschaftliche Stationen in der Antarktis und 67 Länder beteiligen sich an Forschungsprojekten auf dem eisigen Kontinent.
Dank des technischen Fortschritts ist nun auch die Durchquerung der Antarktis kein Problem mehr. 1958 traversiert die „Commonwealth-Trans-Antarctic-Expedition“ unter der Leitung von Vivian Fuchs und dem Mount Everest Bezwinger Sir Edmund Hillary die Antarktis vom Wedellmeer über den Pol zum Ross-Eisschelf. Statt Hundeschlitten oder Skiern nutzen sie umgebaute Traktoren.
Stand: 15.01.2000