Technik

Nur noch online? Wie sich Wirklichkeit und Wahrnehmung virtualisieren

Virtual Reality

Mit Virtual Reality in fantastische Welten reisen – das ist heute schon keine Utopie mehr. © pixabay.com, Pexels (CCO)

Vor ein paar Jahren hieß es noch, Virtual Reality (kurz: VR) sei nur für die Gamer interessant. Mittlerweile eröffnet Virtual Reality neue Welten. Diese Anwendung wirft allerdings auch Fragen auf – nach den Risiken und Grenzen der Anwendungsgebiete. Neue VR-Erlebnisse könnten Film und Fernsehen revolutionieren. Operative Eingriffe ließen sich per VR üben, in der Psychologie lassen sich eventuell Ängste therapieren. Virtuelles Lernen erleichtert den Lernprozess, Dinge werden im wahrsten Sinn des Wortes be-greifbar. Dabei steht das Thema virtuelle Realität noch ganz am Anfang. Die virtuelle Realität ist seit Langem die erste Technologie nach der Erfindung von Internet und Smartphone, die den Menschen voranbringen kann. Die Möglichkeiten und Erlebnisse sind unendlich. Der Vorteil: Im Gegensatz zu Social Media ist die virtuelle Realität für jedes Alter interessant, sowohl für den zehnjährigen Jungen wie auch für die 80-jährige Oma. Mit einer VR-Brille tauchen die User in eine ganz andere Welt ein. Gleichzeitig tritt die Realität in den Hintergrund und die computergenerierte Welt wird real.

Das Leben findet schon heute online statt

Schon heute, auch ohne die Anwendung von Virtual Reality, leben viele buchstäblich im Internet. Meetings und Business lassen sich schon heute über das Internet bewerkstelligen. Das Smartphone ist kaum mehr wegzudenken. Kommunikation, Termine, Unterhaltung und Spiele – alles findet auf dem Smartphone statt. Viele User gehen auch regelmäßig mit dem Smartphone online, um beispielsweise Informationen zu suchen oder einzukaufen. Für Unternehmen ist es daher sehr wichtig, dass die Internetseiten und die Shops auch für Mobilgeräte konfiguriert sind. Außerdem hat Google seit einiger Zeit den Algorithmus für das Suchmaschinen-Ranking angepasst. Heute müssen Seiten, die in den Ergebnislisten vorne stehen möchten, auch „mobile-friendly“ sein. Schon bald sollen erste Brillen auf den Markt kommen, die kostengünstig sind und sich in Verbindung mit dem Smartphone verwenden lassen. Das ist dann die nächste Evolutionsstufe für das Smartphone: Smartphone mit Virtual Reality.

Mit einer solchen Brille wird Virtual Reality erlebbar. © pixabay.com, danmo (CCO)

Die Anfänge liegen schon 50 Jahre zurück

Virtual Reality ist eigentlich gar nicht so neu. Die Anfänge liegen über 50 Jahre zurück. Allerdings waren damals die technischen Möglichkeiten noch lange nicht so ausgereift. Das Gehirn lässt sich von den Bildern in der Brille hinters Licht führen. Es entstehen jedoch ganz reale Gefühle, wie beispielsweise die Angst vor einer Spinne oder das Gefühl in einem Fahrzeug zu sitzen. Dabei ist es möglich, in den Spielen und den Spielumgebungen zu interagieren. Die Hände lassen sich virtuell bewegen, durch eingebaute Mikrofone ist Kommunikation möglich. Virtuelle Realität wird heute schon erfolgreich eingesetzt – beispielsweise in der Medizin oder in der Industrie. Aufgrund der rasanten Entwicklungen in der letzten Zeit, gilt das Jahr 2016 als das Jahr 1 der Virtual Reality. Große Unternehmen – wie Apple, Microsoft oder Google – arbeiten alle mit Hochdruck an Lösungen. Im Oktober kommt die neue Playstation ebenfalls mit einer VR-Brille auf den Markt. Auch der asiatische Markt wird noch für Überraschungen sorgen. Er ist schon jetzt doppelt so groß wie der Markt in den Vereinigten Staaten.

VR – nicht für jeden

Virtual Reality ist nicht für jeden geeignet. Erfahrungsgemäß reagieren manche Menschen stärker als andere. Das Deutsche Institut für Virtual Reality stellt zu diesem Punkt bereits umfangreiche Forschungen an. Die Auswirkungen auf die Gesellschaft sind ebenfalls Forschungsobjekte. Genaue Studien liegen allerdings noch keine vor. Dazu ist die Technologie noch zu neu. Eines haben die User allerdings schon herausgefunden: Rotierende Bewegungen können in Konflikt mit dem Gleichgewichtssinn geraten, was zu Übelkeit führen kann. Das ist jedoch nicht bei jedem so, es wird auch nicht jedem auf der Achterbahn übel.

Die Zukunft im Marketing

Im Marketing entsteht durch Virtual Reality eine zusätzliche Möglichkeit, eine Marke zu präsentieren. Virtual Marketing übt eine besondere Anziehungskraft aus, da es den Zuschauer in eine komplett fremde Welt eintauchen lässt. So können sie Dinge erleben, die sie zuvor noch nie erfahren haben. VR berührt den Kunden in seiner ganzen Gefühlswelt wie kein anderes Medium. Marketer versuchen, Kunden emotional an die Marke zu binden. Will ein Unternehmen VR richtig machen, können allerdings erhebliche Kosten entstehen. Wer hier vorschnell reagiert oder an der falschen Stelle spart, hat am Ende eine teure und schlechte Kampagne. Deshalb ist es wichtig, sich vorher ein paar wesentliche Fragen zu beantworten.

  • Was will das Unternehmen genau bewerben? Emotional aufgeladene Marken sind besonders geeignet für VR.
  • Welche Story will das Unternehmen vorstellen? Die Botschaft ist nicht nur das Medium.
  • Budgethöhe? Es ist mit Kosten von 50.000 bis 150.000 Euro für eine VR-Kampagne zu rechnen.
  • Wer ist die Zielgruppe? Die wenigsten Kunden besitzen heute eine Highend-Brille.

Für welche Branchen besonders geeignet?

Branchen mit Produkten, die sich nicht so leicht präsentieren lassen, sind besonders prädestiniert für Marketing mit VR. So können die Reisebranche, Architekten und auch die Industrie davon profitieren. Wer einen Fernseher kaufen möchte, geht in einen Laden. Dort ist es möglich das Gerät anzufassen und auszuprobieren. Ein noch nicht gebautes Einfamilienhaus lässt sich so einfach nicht erlebbar machen. Auch der Service und die Flugzeuge einer Airline sind nicht so einfach zu vermitteln.

Mit VR können diese Unternehmen ihre Leistungen und Produkte für den Kunden virtuell erlebbar machen. Auch für Firmen, die Produkte haben, die sich nicht im Nutzungszusammenhang vorführen lassen, wie Autos oder Landmaschinen, ist die virtuelle Vorführung eine Möglichkeit. So können sie viel mehr Kunden ihre Produkte nahebringen. Die Produkte lassen sich aus allen möglichen Perspektiven authentisch vorführen. Dadurch wird eine emotionalere Kommunikation möglich. Das ist sicher in jeder Branche interessant.

Tipp für den Anfang mit VR

Um die Faszination von VR zu verstehen, ist es wichtig, es selbst einmal zu erleben. Mit Google Cardboard steht eine kostengünstige VR-Brille aus Pappkarton zur Verfügung, die an das Smartphone anzuschließen ist. Damit lassen sich 360-Grad-Videos anschauen. Allerdings sollten User nicht zu viel davon erwarten.

(Der Beitrag entstand in Zusammenarbeit mit dem externen Autor Daniel Theiss., 05.12.2017 – )

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