BÖNNIGHEIM (hm) Ausdauersportler wie Läufer oder Radfahrer sind im Sommer oftmals mehrere Stunden lang direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt. Das gleiche gilt für Arbeiter, die ihren jeweiligen Tätigkeiten im Freien nachgehen müssen. Bekleidung mit langen Ärmeln und Hosenbeinen bietet einen idealen Sonnenschutz, hebt diesen Vorteil je nach Machart aber unter Umständen wieder auf, indem die Wärmeabgabe der Haut – und damit letztendlich die Leistungsfähigkeit des Trägers – vermindert wird.
Auf der anderen Seite unterstützt kurze Sportbekleidung aus geeigneten Materialien die Verdunstung des Schweißes und trägt auf diese Weise dazu bei, den Körper zu kühlen – sie schützt aber nicht ausreichend vor schädlichen UV-Strahlen und der Erwärmung der Haut durch die Sonne. Vor diesem Hintergrund erforschen die Wissenschaftler an den Hohenstein Instituten im Rahmen eines aktuellen Projekts erstmals systematisch den Einfluss der Sonnenstrahlung auf den Menschen in Abhängigkeit von ihrem Wellenlängenbereich (von 250 bis 2500 nm), der Art des textilen Materials, unterschiedlichen UV-Schutzausrüstungen sowie dem Körperbedeckungsgrad entsprechender Kleidungsstücke.
Aus den Ergebnissendes Projekts leiten die Hohenstein Forscher Konstruktionsleitlinien in Bezug auf das Fasermaterial, die Ausrüstung und die Konfektion von Sporttextilien ab, die über einen optimalen Schutz vor schädlichen UV-Strahlen verfügen und gleichzeitig einen hohen Tragekomfort gewährleisten, weil sie nur wenig Strahlungswärme auf die Haut durchlassen bzw. die Wärmeabgabe durch Schwitzen nicht behindern.
Spektroskopische Eigenschaften
Der innovative Kern des Forschungsvorhabens liegt darin, dass die Auswirkungen von UVSchutzausrüstungen zusätzlich im Hinblick auf die spektroskopischen Eigenschaften von Textilien im Infrarot-Bereich (IR) betrachtet werden, also in wie fern Bekleidung mit gutem UV-Schutz auch vor Infrarot-Strahlen schützt. Hinzu kommt, dass sich eine gute UV-Schutzwirkung durch Reflektion und/oder Absorbierung der Sonnenstrahlenerreichen lässt. Eine Absorption im IR-Bereich führt jedoch zur Erwärmung desTextilmaterials und somit der Haut des Trägers.
(Hohenstein Institute, 12.04.2013 – KBE)