Dünen sind ein faszinierendes Phänomen – und keineswegs ein rein irdisches. Hier zu sehen ist eine Wanderdüne auf dem Mars. In dieser farbverstärkten Aufnahme der Sonde Mars Reconnaissance Orbiter (MRO) erscheint sie fast türkisblau. Dies zeigt an, dass das Material dieser Marsdüne deutlich feiner ist als der Staub und Sand der Umgebung.
Bei uns auf der Erde gibt es Dünen überall dort, wo der Wind feines, lockeres Material aufwirbeln und zusammenwehen kann – am Strand, in Wüsten, aber auch in der Antarktis. Viele dieser typisch geformten Hügel verändern im Laufe der Zeit ihre Form und wandern, andere geben sogar singende Geräusche von sich.
Schon seit längerem belegen Aufnahmen von Raumsonden, dass diese faszinierenden „Bauwerke“ der Natur kein rein irdisches Phänomen sind: Auch auf anderen Himmelskörpern wie den Saturnmond Titan und unserem Nachbarplaneten Mars gibt es Dünen. Während die Titan-Dünen aber von elektrisch aufgeladenen Körnchen quasi festgehalten werden, bewegen sich die Marsdünen sogar überraschend schnell: Im Dünenfeld von Nili Patera wandern sie um durchschnittlich zehn Zentimeter pro Jahr, andere, kleinerer Marsdünen ziehen sogar um rund 4,5 Meter in nur gut hundert Tagen.
Diese Aufnahme der Orbitersonde Mars Reconnaissance Orbiter (MRO) zeigt eine verblüffend komplexe Düne im marsianischen Lyot-Krater. Dieser rund 235 Kilometer große Krater ist einer der tiefsten Punkte auf der Nordhalbkugel des Roten Planeten. An seinem Grund sind verzweigte Rinnen zu sehen, die auf die frühere Präsenz von Wasser und Flüssen hindeuten. Heute allerdings rasen nur noch wirbelnde Staubstürme über das rippelige Terrain hinweg.
Mitten in diesem Krater liegt ein ganzes Feld von Sichel-Dünen, sogenannte Barchanen, Unmittelbar südlich davon diese größere, deutlich komplexer geformte Düne. Dieses farbverstärkte Bild lässt sich bläulich erscheinen, was auf ein besonders feines Material hindeutet. Möglicherweise ist dieses etwas andere „Baumaterial“ eine Erklärung für ihre ungewöhnliche Form.