Seit inzwischen gut zehn Tagen speit der Vulkan Kilauea auf Hawaii Lava und Rauch. Immer wieder reißen neue Spalten im Untergrund auf und die glühenden Gesteinsmassen wälzen sich scheinbar unaufhaltsam über Straßen und Gebäude hinweg. Hier zu sehen ist der Lavasee im Gipfelkrater des Kilauea: Mit Beginn der Eruption sank die glühende Lava in ihm abrupt um 200 Meter ab.
Der rund 1.247 Meter hohe Kilauea auf Hawaiis Big Island ist einer der aktivsten Vulkane der Erde. Gespeist wird dieser Schildvulkan von einem Hotspot, an dem heißes Magma aus dem tiefen Erdmantel bis in die Erdkruste aufsteigt.
Die Lava des Kilauea ist eher dünnflüssig, deshalb fließt sie bei Eruptionen eher ruhig ab, statt explosive Ausbrüche zu provozieren. Der Schildvulkan ist bereits seit 1983 kontinuierlich aktiv. Dabei jedoch trat bisher die Lava meist aus einem Nebenkrater, dem Pu’u-Oo aus und strömte von dort aus ins Meer, ohne großen Schaden anzurichten.
Doch am 3. Mai 2018 rissen 40 Kilometer östlich des Kilauea-Gipfelkraters neue Lavaspalten auf – teilweise mitten in einem Wohngebiet. Begleitet von zahlreichen Erdbeben quillt seither 1.000 Grad heiße Lava aus dem Untergrund, tausende Menschen wurden evakuiert. Seitdem sind 16 weitere Spalten aufgerissen und es gibt keine Anzeichen dafür, dass der Druck des Magmas unter der Oberfläche des Vulkans absinkt, wie das Vulkanobservatorium von Hawaii berichtet.
Von den weitreichenden unterirdischen Verbindungen der verschiedenen Schlote und Magmakammern des Kilauea zeugt diese Aufnahme. Sie zeigt den Lavasee im Halemaʻumaʻu, einem Krater in der Gipfelcaldera des Schildvulkans. Schon seit Jahren steht in diesem Krater glühende Lava, seit 2015 war ihr Pegel sogar besonders hoch. Doch mit Beginn der Eruption in den 40 Kilometer südlich liegenden Leilani Estates ist der Pegel der Lava rapide abgesunken. Diese Aufnahme zeigt den nunmehr 200 Meter unter dem Kraterrand liegenden Lavasee.